Gute Zahlen beim GZF Fricktal

  25.06.2020 Rheinfelden, Gesundheit

Fricktaler Spitäler steigern den Umsatz auf 125 Millionen Franken

Das Gesundheitszentrum GZF blickt auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Die Leistungsaufträge für die Spitalliste 2020 konnten im bisherigen Umfang gesichert werden.

Nach einem positiven Geschäftsjahr 2018 verzeichnet das GZF auch im Jahr 2019 einen erfreulichen Geschäftsgang. Mit einem Umsatz von 125.3 Millionen Franken (+7% gegenüber Vorjahr) und einem Jahresgewinn von 2.5 Millionen Franken weist das GZF ein gutes finanzielles Ergebnis aus. Der EBITDA ist mit 8 Prozent auf sehr gutem Wege. Dieser soll weiter ausgebaut werden, heisst es in der Medienmitteilung. Die Bettenbelegung bewegte sich auf gutem Niveau und der zusatzversicherte Bereich konnte gesteigert werden.

Im stationären Bereich hielten sich die stationären Austritte (2019: 8596) auf dem hohen Vorjahresniveau (2018: 8614). Aufgrund des insgesamt höheren Schweregrads der abgerechneten Behandlungsfälle resultierten bei gleichbleibender Anzahl an stationären Patienten höhere Erträge.

Der leichte Rückgang bei den stationären Patienten in den operativen Disziplinen, bedingt durch die weiter voranschreitende Verlagerung in den ambulanten Bereich, wurde durch eine höhere Anzahl Patienten in der Medizin wettgemacht. Dies ist mitunter auch auf den wachsenden, stark integrierten, interdisziplinären Betreuungsansatz in der Altersmedizin und Frührehabilitation (Akutgeriatrie) zurückzuführen.

460 Geburten
Ferner kamen im Jahr 2019 460 Kinder in der Frauenklinik zur Welt. Damit liegt die Anzahl Geburten auf dem bereits hohen Vorjahresniveau. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Akutspital betrug im Jahr 2019 4.4 Nächte (2018 4.3 Nächte), bei Säuglingen blieb diese unverändert bei 3.7 Tagen. Der ambulante Bereich erreichte mit 46 727 ambulanten Eintritten (2018: 45 734 ambulante Eintritte) erneut einen Rekord und entwickelte sich mit einem Wachstum von 2.2 Prozent gegenüber Vorjahr sehr positiv. Das GZF setzt die gesundheitspolitische Strategie «ambulant vor stationär» weiterhin konsequent um. Die attraktiven Pflegeheime des GZF erfreuten sich einer hohen Nachfrage und waren mit einer Bettenbelegung von 96 Prozent bestens ausgelastet (2018: 87 Prozent). Insgesamt leisteten die Pflegeheime im Geschäftsjahr 2019 33 422 Pflegetage (2018: 30 724 Pflegetage), was einer markanten Zunahme von 8.8 Prozent entspricht.

Strategie Laufenburg geht auf
Die im 2018 verabschiedete, und im Jahr 2019 umgesetzte neue Ausrichtung des Standortes Laufenburg habe sich sowohl bei den Patienten und Zuweisern, als auch bei den Mitarbeitenden und der Fricktaler Bevölkerung bestens bewährt, erklärt die Spitaldirektion. Diese strategisch bedeutende Weichenstellung ermöglichte wesentliche Prozessoptimierungen und damit Kosteneinsparungen, die im Jahr 2019 voll zum Tragen kamen und sich positiv auf das Finanzergebnis auswirkten.

Im August 2019 beschloss der Regierungsrat des Kantons Aargau die Spitallisten 2020 in den Bereichen Akutsomatik und Psychiatrie. Die Gesundheitszentrum Fricktal AG hat in diesem Bewerbungsverfahren erneut Leistungsaufträge in im Wesentlichen dem bisherigen Umfang für die Standorte Rheinfelden und Laufenburg erhalten – dies wird als ein wichtiges Signal für eine weiterhin gute Gesundheitsversorgung im Fricktal gewertet.

COVID-19-Pandemie bringt Ungewissheit
Das GZF hat die erste Welle der COVID-19-Pandemie, der weltweit grössten Gesundheitskrise, sowohl medizinisch als auch organisatorisch sehr gut gemeistert. Auch auf ein zukünftig plötzlich eintretendes hohes Aufkommen von COVID-19-Patienten kann das GZF zeitnah und geordnet reagieren – und gleichzeitig die Versorgungssicherheit im Fricktal mit hoher Qualität gewährleisten. Nebst der epidemiologischen Unsicherheit der kommenden Zeit, ist derzeit die Frage noch offen, ob und in welchem Ausmass die Spitäler in dieser ausserordentlichen Lage finanziell unterstützt werden. Das Gesundheitszentrum Fricktal ist heute mit rund 970 Mitarbeitenden einer der führenden Gesundheitsbetriebe im Fricktal. (nfz)


«Die Welt ist eine andere»

Im Geschäftsbericht schreibt Anneliese Seiler, CEO des GZF: «Die Welt ist heute eine andere, als noch vor wenigen Monaten. Und die COVID- 19-Pandemie nimmt uns auf eine Berg- und Talfahrt der Gefühle ohne Präzedenz. Einerseits hat das GZF die erste Welle der Pandemie sowohl medizinisch-pflegerisch als auch in seiner vorbildhaften Krisenorganisation souverän gemeistert. Andererseits kann niemand vorhersagen, welche Konsequenzen – gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch – dieses Virus haben wird, das unser Leben so aus der Bahn geworfen hat. Offen bleibt auch, inwiefern die Spitäler für die finanziellen Einbussen entschädigt werden. COVID-19 wird uns alle noch lange beschäftigen und massgeblich herausfordern. Vor diesem völlig neuen Hintergrund relativieren sich die zwei letzten, für das GZF so positiven Jahre, zwar keineswegs, doch das Gefühl von vorbehaltloser Zuversicht, das unter anderen Umständen sicherlich entstanden wäre, will dennoch nicht so richtig aufkommen.» (nfz)


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