Spannende Arbeit mit dem Wasser

  24.05.2020 Stein

Philipp Schneiter ist engagierter Brunnenmeister in Stein

Der 26-jährige Philipp Schneiter hat eine grosse Verantwortung übernommen. Er ist sich dessen bewusst, liebt aber seinen Traumjob als ausgebildeter Brunnenmeister in Stein und gibt gerne Details seines Wirkungsfeldes preis.

Paul Roppel

Ansprechperson für Detailfragen in der Wasserversorgung für die Gemeinde Stein ist Philipp Schneiter, der vor einem Jahr die Prüfung als Brunnenmeister mit Erfolg absolviert hat. Der 26-Jährige hat die Nachfolge des langjährigen und erfahrenen Brunnenmeisters Hans Strebel angetreten und arbeitet sich mit sichtlichem Engagement in sein komplexes Wirkungsfeld ein. Vom Werkhof aus hat er über das Prozessleitsystem Zugriff auf viele Daten und Zustände in der vernetzten Angelegenheit. Besonders hilfreich sei das neue Überwachungssystem von Rohrleitungsbrüchen, erklärt Schneiter. Momentan ist noch das in Sichtweite gelegene Grundwasserpumpwerk Bäumliacker, erbaut 1955, mit seinen drei Pumpen das Herzstück der Wasserversorgung, führt er weiter an. Von den drei Pumpen schöpfen in der Regel nachts deren zwei bis zu 3000 Liter Wasser pro Minute aus dem mächtigen Grundwasserstrom in circa 16 Metern Tiefe.

25 Kilometer Leitungen
Sie pumpen in das 2008 erstellte Reservoir Rüti. Zusätzlich fasst Münchwilen am selben Ort das Wasser für das eigene Reservoir. Das Reservoir für Stein weist eine Lagerkapazität von 2,6 Millionen Liter Wasser auf, welches über das 17 Kilometer lange Hauptnetz und die über 8 Kilometer langen Hausanschlüsse zu den Verbrauchern gelangt. Für das höher gelegene Wohnquartier Rüti wurde 1970 das 1100 Kubikmeter fassende Hochzonenreservoir erstellt, von wo auch die Gemeinde Obermumpf ihren gesamten Wasserbedarf mittels zwei Pumpen über den Berg ins 2000 erbaute Reservoir Chatzenacker fördert. Die rund 1000 Einwohner von Obermumpf und deren Gewerbebetriebe verbrauchen um die 190 Kubikmeter Wasser pro Tag oder 70 000 Kubikmeter im Jahr. Für die rund 3170 Einwohner in Stein wurden pro Tag rund 760 Kubikmeter oder 277 000 Kubikmeter im Jahr gemessen. Ein zusätzlicher separater grosser Abnehmer, der je nach Bedarf bis zu 400000 Kubikmeter im Jahr bezieht, ist die Novartis. Während des extremen Dürrejahrs von 2018 seien die Bezüge trotz Wassersparanordnungen um rund 10 Prozent höher angefallen, erzählt Schneiter und der 12 Meter mächtige Wasserspiegel des Grundwasserstromes sei extrem gesunken. Wichtig seien die Versorgungssicherheit, aber auch die Qualität und Hygienevorgaben, bekräftigt er. Auffallend sei der hohe Kalkanteil, der sich in 40 französischen Härtegraden ausdrückt, schloss Schneiter die Ausführungen für die NFZ über sein Wirkungsfeld.


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