Schüler vor Fussballern im neuen Clubhaus

  12.05.2020 Frick, Schule

Im neuen Clubhaus wurden gestern die ersten Gäste bewirtet – wegen Corona waren es Schüler, nicht Fussballer. Aufgrund der unterschiedlichen Sicherheitskonzepte für Schul- und Freizeitaktivitäten können das Clubhaus und die Sportplätze erst später geöffnet werden.

Simone Rufli

Schüler und Personal benützen separate Ein- und Ausgänge. Für beide Gruppierungen gilt: zuerst Händewaschen – die Schüler machen dies im Erdgeschoss, das Personal im Obergeschoss. Während des Essens sind Personal und Schüler räumlich getrennt. Während der Essenausgabe – zu der die Schüler an der Theke anstehen – wird das Personal durch eine Plexiglasscheibe und durch das Tragen von Hygienemasken geschützt. Bevor sie das Clubhaus durch einen separaten Ausgang verlassen, stellen die Schüler das Geschirr wieder zurück. Das Schutzkonzept ist ein Gemeinschaftswerk von Hans Reimann (Präsident FC Frick), Sandra Schmid (Geschäftsführerin Mittagstisch) und Sandro Körkel (Leiter Hauswart-Team). Sandra Schmid ist zur Unterstützung ihres Mittagstisch- Teams an diesem Montag selbst im Einsatz. «Wir sind sehr froh über diesen ersten Schritt zurück in den Alltag», freut sie sich, «auch wenn die Corona-Schutzmassnahmen einen erhöhten Aufwand mit sich bringen.» Zum Miteinander bei der Erarbeitung des Schutzkonzeptes könne sie nur eines sagen: «Ich bin dankbar für die gute Zusammenarbeit.» Worte, denen sich Hauswart Körkel anschliesst. Und mit Blick auf das satte Grün des Hauptfeldes ergänzt er: «Ich freue mich auf den ersten Match.»

Fussball muss warten
Auch wenn der Präsenzunterricht an den obligatorischen Schulen gestern wieder aufgenommen werden konnte – gemäss Bundesrat ist auf den öffentlichen Plätzen und in den Schul- und Sportanlagen eine Durchmischung von Schülerinnen und Schülern mit erwachsenen Personen zu vermeiden. Sportliche Aktivitäten dürfen nur in Kleinstgruppen von maximal fünf Personen, ohne Körperkontakt und unter Einhaltung der Hygiene- und Distanzregeln erfolgen, was Fussball im Verein derzeit so gut wie unmöglich macht. Verständlich deshalb, dass die Sporthallen und Aussenplätze von der Gemeinde nicht vor dem 8. Juni – und nicht ohne Schutzkonzept – für die ausserschulische Nutzung freigegeben werden. Und so kam es, dass der FC Frick – nachdem der Neubau des Clubhauses termingerecht und erfolgreich hatte abgeschlossen werden können – den Ball kurz vor dem Torerfolg an die Gemeinde abgeben musste. Oder weniger bildhaft gesprochen: Nicht die Fussballer eröffneten gestern das neue Clubhaus, sondern die Ebnet-Schüler.

Für den Präsidenten des FC Frick ist das natürlich schon ein kleiner Wermutstropfen. Doch Hans Reimann rückt die Relationen zurecht, wenn er festhält: «Für uns hat die Gesundheit aller Menschen oberste Priorität und wir stehen zu 100 Prozent hinter den Vorgaben von Bund, Kanton Aargau, Gemeinde Frick und Fussballverband.» Dazu kommt, dass die Gemeinde Frick sich neben dem FC, Swisslos, Unternehmen, anderen Gemeinden und Privatpersonen – mit 500 000 Franken am Bau des Clubhauses beteiligt hat, mit dem Ziel, Raum für den Mittagstisch Ebnet-Areal zu erhalten sowie zusätzliche Garderoben zu gewinnen.

Die Chancen waren da
Sportlich betrachtet ist der Coronabedingte Stillstand für den FCF nicht leicht zu verkraften. Reimann: «Unsere Juniorinnen und Junioren sowie die Aktivmannschaften waren in der Hinrunde sehr erfolgreich. Die Aktivmannschaften 1a und 1b waren auf dem ersten respektive zweiten Platz und somit in einer hervorragenden Ausgangslage für den Aufstieg in die 2. Liga.» Wann die Trainings im gewohnten Rahmen wieder aufgenommen werden können und wann die neue Saison beginnt, ist zurzeit noch offen.


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