Salziges

  08.05.2020 Kolumne

Der Wahnsinn macht Fortschritte

Heute widmen wir uns an dieser Stelle der Technik- und Medizingeschichte. Und zwar einem besonders interessanten und sonderbaren Kapitel. So beginnt es: Kurz nach der Steinzeit ist der legendäre Fernkopierer erfunden worden. Der schottische Uhrmacher Alexander Bain konstruierte 1843 einen Kopiertelegrafen, der Handschrif ten und Zeichnungen elektrisch übertragen konnte. Das war eine erstaunliche Erfindung zu jener Zeit, denn damals gab es in Europa noch nicht einmal die Morsetelegrafie.

Der durchschlagende Erfolg liess allerdings etwas auf sich warten. Doch ab den 1970er-Jahren verbreitet sich das Faxgerät, wie es später hiess, zuerst in den grossen Unternehmen und ab den 1980ern auch in den kleineren Firmen. Die Entwicklung blieb jedoch nicht stehen. Der Computer, das Internet und die Emails haben die Faxgeräte verdrängt. Heute gibt es sie fast nur noch in Museen für historischen Bürobedarf – und in Arztpraxen. Dort werden sie zum Beispiel gebraucht, um die neusten Corona-Zahlen ans Bundesamt für Gesundheit zu übermitteln. Ursprünglich sollten Brieftauben und Rauchzeichen zum Einsatz kommen, das schien den Verantwortlichen aber dann doch eine veraltete Technik. Der Fortschritt ist eben unaufhaltsam.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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