Geschützte Werkstätte Gemeindehaus?

  14.05.2020 Leserbriefe, Zeihen

Zum Leserbrief von Heiner Keller in der NFZ vom 5. Mai.
Heiner Keller fordert in seinem Leserbrief, den Überschuss der Rechnung 2019 in Zeihen für eine pro Kopf Rückerstattung, insbesondere wegen dem Ungemach mit verunreinigtem Trinkwasser, zu verwenden.

Dazu gibt es eine eigene Geschichte zu erzählen: Auf ein Mittagessen kam ich nach Hause und wunderte mich, dass stilles Mineralwasser aufgetischt war. Das Wasser stinke nach Gülle, war die Aussage. Ungläubig, da ich das nicht zum ersten Mal höre, es bisher aber noch nie bestätigt fand, füllte ich mein Glas mit Hahnenwasser, und musste angewidert feststellen: Das stinkt ja wirklich! Mit meinen Bergund Velotouren habe ich Erfahrung mit der Geschmacks- und Sichtkontrolle von Wasser. Auf Touren bis Kroatien runter musste ich oft aus Bergbächen und zweifelhaften Brunnen Wasser trinken, und habe noch nie eine Beeinträchtigung daraus erlitten. Aber Wasser mit diesem Geschmack kam sicher nie in meine Flasche.

Wenn ich in einem Restaurant etwas Verdorbenes bekomme und dies bemängle, wird mir der Wirt den Preis davon erlassen, oder eine andere Wiedergutmachung anbieten. Tut er das nicht, bin ich vermutlich das letzte Mal in diesem Lokal gewesen. Bei Gemeindewerken gibt es diese Wahlmöglichkeit nicht. Umso stossender ist, dass der Gemeinderat keinen Anlass sieht, auf Reklamationen einzugehen. Die einzige Möglichkeit eine Reaktion zu bewirken ist eine Rechnungskürzung. Wie Ihr erraten könnt, stiess ich damit auf wenig Gegenliebe: Einer geschützten Werkstätte gleich muss die Gemeinde nicht befürchten, bei Unzufrie- denheit Kunden zu verlieren. Es besteht eine Abhängigkeit, die schamlos ausgenützt wird!

Nicht nur das: Es sind auch keine Verbesserungsbemühungen in Sicht. Es darf weiter gratis fassweise Antibiotikagülle ausgebracht und damit Trinkwasser verunreinigt werden, während dem aktuell der Generator einer Kanalservicefirma neben meinen Ohren röhrt, um für tausende von Franken Risschen in Abwasserleitungen zu stopfen, da sonst tröpfchenweise Abwasser entweichen könnte.

Dieser Verhältnisblödsinn muss gestoppt werden: Ein erster Schritt wäre die geforderte Entschädigung an alle Einwohner. Dies hätte gleich noch den positiven Effekt, dass weniger Geld für allerlei sinnlose Projekte zur Verfügung stehen würde: Steuern sollten den Menschen zugutekommen und nicht zur Umverteilung des Volksvermögens an Firmen dienen, die gleichzeitig möglichst keine Steuern zahlen.

ALEXANDER WENK, ZEIHEN


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