Augenschein an der Einsatzfront

  12.05.2020 Frick, Politik

Der neue Aargauer Ständerat Thierry Burkart hat sich aus erster Hand einen Einblick an der Einsatzfront der beiden Fricktaler Zivilschutzorganisationen über die Aufgebote wegen der Coronapandemie verschafft.

Paul Roppel

Nach der Aufforderung des Bundesrates stehen seit dem 23. März im Fricktal Zivilschutzangehörige wegen der Coronapandemie im Dienst und engagieren sich in speziellen Aufträgen. Der neue Aargauer Ständerat Thierry Burkart, Mitglied der sicherheitspolitischen Kommission, erhielt auf Einladung der Geschäftsführerin des Aargauischen Zivilschutzverbandes (AZSV) und Grossrätin, Vreni Friker-Kaspar, einen aktuellen Einblick in die Tätigkeiten der beiden Fricktaler Zivilschutzorganisationen (ZSO). In dem kurzfristig anberaumten halbtägigen Blitzbesuch am Samstag kamen auch störende Unterschiede in Aufgebot und Erwerbsersatz im Vergleich zum Militär zur Sprache. Weitere Beiträge im Informationsaustausch leisteten Romuald Brem (Präsident des AZSV) und Gregor Müller (Kommandant ZSO Aargau Süd), welche Burkart in seine Abklärungen einfliessen lassen wird.

Anspruchsvolle Tätigkeiten
Einen vertieften Einblick ins Geschehen in Frick gewährte Major Raphael Lemblé, Kommandant der 19 Gemeinden umfassenden ZSO Oberes Fricktal mit 334 Eingeteilten. Davon leisteten seit Aufgebotsbeginn 315 Aufgebotene 1216 Diensttage im Dreischichtbetrieb. Anfänglich in der Beschaffung von Lebensmitteln für Risikopersonen und ab 1. April erhielt die Formation vom Kanton den Auftrag für die Verpflegung der Asylsuchenden, welche im A3-Werkhof in der Quarantänestation untergebracht sind. Dort ist die ZSO auch verantwortlich für die Brandwache und Eingangskontrolle. Küchenchefin Silvia Rubin ist mit wechselndem Kochteam seit Aufgebotsbeginn für die Verpflegung der sechs bis 19 Asylsuchenden und der jeweilen 25 arbeitenden Zivilschützer besorgt, die fünf oder sieben Tage Dienst leisten. «Die Leute sind motiviert und können nun das bislang nur Geübte in der Praxis anwenden», sagte Lemblé.

Augenschein bei ZSO Unteres Fricktal
Burkart zeigte sich von den durchdachten und gut organisierten Sicherheits- und Hygienemassnahmen und Abläufen beeindruckt. «Wir sind auch über das gute Einvernehmen und das Einlenken der Arbeitgeber glücklich», betonte Lemblé. Dem Gremium gewährte Gerhard Zumsteg, Kommandant der ZSO Unteres Fricktal einen zusätzlichen Einblick ins Geschehen. Von den 520 Dienstpflichtigen haben dort bislang 38 Personen 423 Diensttage absolviert. Acht Personen sind jeweilen für sieben Tage im Zweischichtbetrieb im Einsatz. In der Reha-Klinik wird die Eingangskontrolle, inklusive des Lieferanteneinganges vorgenommen. Während vier Wochen wurden logistische Tätigkeiten im Spital wie Verteilung von Essen und Kleiderausgabe ausgeführt. Dies wurde im Gesundheitszentrum Fricktal inzwischen auf die Eingangskontrollen reduziert, erklärte Zumsteg.


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