«Fabian» rückt ins Rampenlicht

  15.05.2020 Frick

Der kleine Dinosaurier soll gross rauskommen

Mit der Wiederöffnung zeigt das Sauriermuseum neu das Skelett des bisher kleinsten Plateosauriers. «Fabian» misst etwas mehr als zwei Meter und wurde zwischen 2015 und 2017 in Frick gefunden.

Die Aufregung war gross im Herbst 2015, als ein nur gerade 23 Zentimeter langer Oberschenkelknochen gefunden wurde in der Tongrube Gruhalde in Frick. Dieser Knochen hatte die vertraute Form, wie sie die grossen Plateosaurier aufweisen, war aber mit Abstand kleiner als alles bisher Gefundene. Im Sommer 2016 und 2017 wurde an der Fundstelle weiter gegraben und dabei kamen neben unzähligen «normalgrossen» Plateosaurierknochen noch weitere kleine bis sehr kleine Knochen zum Vorschein. Das Tier erhielt den Spitznamen «Fabian».

Seit dem Ausgraben hat Fabian schon einiges erlebt. Die Knochen wurden präpariert – was durch zwei private Spender ermöglicht wurde – und konnten dann von einem Forschungsteam der Uni Bonn (D) im Rahmen einer Bachelorarbeit genau beschrieben und untersucht werden. Eine dazugehörige Publikation ist eingereicht. In dieser Arbeit konnte mit Sicherheit bestimmt werden, dass es sich tatsächlich um einen jungen Plateosaurier handelt und nicht um einen kleinen anderen Dinosaurier.

«Aus der Länge des Oberschenkels kann grob auf die Körperlänge des Tieres geschlossen werden», hält das Sauriermuseum Frick in einer Medienmitteilung fest.

Nachgebildetes Skelett
Plateosaurier sind in der Regel rund zehn Mal so lang wie ihr Oberschenkel; damit dürfte Fabian rund 2,3 Meter lang gewesen sein. Das Gewicht dürfte etwa 40 Kilogramm betragen haben.

Ende Januar 2020 wurden die Knochen gescannt, so dass daraus ein 3D-Modell erstellt werden kann. Es ist geplant, neben den Originalknochen zu einem späteren Zeitpunkt auch ein nachgebildetes Skelett aufzustellen. Die gefundenen Originalknochen sind oft durch die Einlagerung im Boden stark zerdrückt. «Für das freistehende Skelett ist daher vorgesehen, die gescannten Daten umrechnen zu lassen in die ursprüngliche Form im lebenden Tier», so die Museumsleiterin Andrea Oettl. «Es ist sehr eindrücklich zu sehen, wie stark sich ein Knochen in der Form durch Zusammendrücken im Boden verändern kann.

Neu tritt das Team des Sauriermuseums in einheitlichen T-Shirts auf, so dass für Besucher sofort klar wird, wer zum Museumsteam gehört und Auskunft erteilen kann. Die Sonderausstellung über Seelilien wird voraussichtlich bis in den Oktober verlängert. (mgt)


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