Mezzi folgt auf Steinacher

  09.04.2020 Laufenburg, Politik, Gansingen

Wechsel im Präsidium der CVP Bezirk Laufenburg

Generationen-Wechsel an der Spitze der CVP des Bezirks Laufenburg: Der 26-jährige Laufenburger Daniele Mezzi übernimmt das Präsidium von Martin Steinacher.

Bernadette Zaniolo

Seit 2012 engagiert sich Daniele Mezzi in der Parteileitung der CVP des Bezirks Laufenburg. Der 26-Jährige ist in Laufenburg aufgewachsen und hat die dortigen Schulen besucht. Er hat Betriebsökonomie studiert und ist selbständig erwerbend in der Altersberatung und -Betreuung tätig. Die Begeisterung für die Politik entfachte beim ihm sein Onkel, dies bereits im Alter von 14 Jahren. Dass er motiviert und engagiert ist unterstreicht seine zweimalige Kandidatur bei den Grossratswahlen und er war Vizepräsident der Jungen CVP Aargau. Die christlichen Werte beziehungsweise die Schweizer Grundwerte bilden zwar die Basis der CVP, so Daniele Mezzi und Martin Steinacher. Mezzi sagt jedoch klar, dass man nicht eine kirchliche Partei sei. Er will die Wähler davon überzeugen, dass die CVP Ideen einbringt und sich für gute Lösungen einsetzt, für das Gemeinwohl, die Familienwerke und das Gewerbe.

«Die Gesundheit geht vor, aber…»
Bezüglich Letzterem äusserst er sich auch zur aktuellen Lage. «Die Gesundheit geht vor, aber man muss auch an die KMUs denken. Der Bund sollte und darf die Wirtschaft nicht vergessen.» Ein grosses Anliegen ist dem jungen Präsidenten der CVP auch der ÖV. Mezzi engagiert sich zusammen mit anderen für die Wiederaufnahme der Personenbeförderung auf der Schiene zwischen Koblenz und Laufenburg (Rheintallinie). Doch warum gibt Martin Steinacher (53) das Bezirkspräsidium ausgerechnet im Wahljahr (Grossratswahlen) ab? «Ich trat vor zwei Jahren aus beruflichen Gründen als Grossrat zurück. Als Präsident der Bezirkspartei ist man jedoch gleichwohl erster Ansprechpartner seitens des Kantons und auch von anderen Gremien. Das hat mich doch recht belastet.»

Mutiger Entscheid
Es sei ein mutiger Entscheid der Parteileitung, das Präsidium in so junge Hände zu gegeben. Doch das Vertrauen der Parteileitung in die Jungen ist laut Martin Steinacher spürbar. Sowohl Mezzi als auch Steinacher sind überzeugt, dass die CVP des Bezirks Laufenburg bei den Grossratswahlen im Herbst zulegen kann und den zweiten Grossratssitz – welchen die Partei 2016 knapp verlor – zurückgewinnen kann. Auch deshalb, wie Steinacher sagt, weil sich die CVP auch für die Natur und Umwelt einsetze und auch für die Berufs- und Mittelschule.

Übrigens: Die Wahl von Daniele Mezzi zum neuen Präsidenten der CVP des Bezirks Laufenburg hätte an der Jahresversammlung vom 22. April stattfinden sollen. Die GV findet nun zu einem späteren Zeitpunkt statt. Die Geschäftsübergabe erfolgt jedoch bereits jetzt schrittweise.


22 Jahre in der Politik

Martin Steinacher, der scheidende Präsident der CVP des Bezirks Laufenburg, engagiert sich seit 22 Jahren in der Politik. Der heute 53-jährige Gansinger war von 1998 bis 2013 im Gemeinderat Gansingen (2005 bis 2013 als Ammann). Von 2009 bis 2017 gehörte er dem Grossen Rat des Kantons Aargau an. Seit 2009 (bis 2020) ist er im Vorstand der CVP des Bezirks Laufenburg; 2013 übernahm er das Präsidium. Als grösste politische Erfolge als Grossrat nennt er die Mithilfe für die Beibehaltung des TNW, Erhalt Spital Laufenburg, Unterstützung Berufsschule Fricktal BZF sowie diverse Vorstösse für die Wirtschaft. Auf Bezirksebene die Einführung der Familienergänzenden Kinderbetreuung. Auf die Frage, ob es das «C» im Parteinamen braucht, sagt Steinacher: «Grundsätzlich ja. CVP bedeutet ja christlichdemokratische Volkspartei. Das heisst Freiheit und Solidarität, Wohlstand und Gerechtigkeit, Souveränität und Offenheit sowie Menschenwürde und Fortschritt. All dies gehört zur Geschichte der Schweiz und sind Grundwerte vieler Schweizer Bürger. Für mich sind dies immer noch die zentralen Werte. Ich denke aber auch, dass viele Leute, vor allem Junge, im C immer noch das Katholische und den Glauben sehen. Vielleicht muss man sich deswegen beim Namen nicht allzu sehr festklammern und offener werden. Die Grundwerte müssen aber erhalten bleiben.» (bz)


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