Kurzarbeit für das Gesundheitszentrum Fricktal

  07.04.2020 Fricktal, Gesundheit

Trotz herrschender Coronavirus-Pandemie und des dadurch sehr geforderten Pflegepersonals melden zurzeit viele Spitäler Kurzarbeit an. Auch das Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) mit seinen fast 1000 Mitarbeitenden ist davon betroffen.

Susanne Hörth

Ja, auch das Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) habe Kurzarbeit beantragen müssen, erklärt Kommunikationsleiterin Miriam Crespo auf entsprechende Anfrage der NFZ. Die genaue Anzahl der betroffenen Mitarbeitenden zu nennen, sei zurzeit nicht möglich. Das gehe erst im Nachhinein, da die Abteilungen in unterschiedlichem Masse davon betroffen seien. «Das GZF mit rund 970 Mitarbeitenden hat grundsätzlich für den gesamten Betrieb Kurzarbeit beantragt und zahlt den betroffenen Mitarbeitenden vorerst weiterhin den vollen Lohn gemäss ihrem Arbeitspensum.» Zum Gesundheitszentrum Fricktal gehören die beiden Spitäler in Rheinfelden und Laufenburg, das Ärztehaus in Frick sowie einige Arztpraxen. Am Standort Rheinfelden werden die Pensen der Mitarbeitenden um durchschnittlich 50 Prozent gekürzt. An diesem GZF-Standort konzentriert sich während der Corona-Pandemie das Akutspital sowie der Notfall und seit zwei Wochen auch eine COVID-19-Abklärungsstation. Die Vorgesetzten der Abteilungen hätten für die Umsetzung der Kurzarbeit auch die nötige Flexibilität und den Handlungsspielraum erhalten, erklärt Miriam Crespo. «Es gibt einige Bereiche, die von der Kurzarbeit gar nicht betroffen sind, da sie zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit eminent wichtig sind.» Dies seien der Notfall in Rheinfelden und der Rettungsdienst.

Weiter die Covid-19-Abklärungsstation Rheinfelden. «Ebenso alle Bereiche, die nötig sind, um sowohl Corona-Patienten als auch alle anderen Patienten zu versorgen.» Die Bevölkerung, das ist der GZF-Leitung sehr wichtig, soll wissen: «Alle Patienten, die eine dringliche medizinische Versorgung und Behandlung benötigen, werden auch in der aktuellen ausserordentlichen Lage am GZF ärztlich und pflegerisch optimal behandelt und betreut.»

Pflegheim voll ausgelastet
In Laufenburg ist das Pflegheim komplett ausgelastet. Deshalb sind die Ärzte und Pflegenden von der Kurzarbeit nicht betroffen. Hingegen werden in Laufenburg in den Bereichen Administration, Technik, Informatik, Therapien und allenfalls Hotellerie die Arbeitspensen im Durchschnitt um 20 bis 30 Prozent reduziert. Mitarbeitende aus Bereichen, die heruntergefahren wurden, werden teils bereits in anderen Abteilungen eingesetzt. So arbeiten die Medizinischen Praxisassistentinnen, die jetzt in der Covid-19-Abklärungsstation eingesetzt sind, normalerweise in einer Klinik, in der die Auslastung aufgrund der Reduktion des Operationsbetr iebs au f d r i ngl iche u nd notfallmässige Operationen markant zurückgegangen ist. Solche Beispiele gebe es zurzeit im GZF einige, erklärt Miriam Crespo. Bei einem hohen Aufkommen an Corona-Patienten könne es ebenfalls sein, dass nicht internistische Ärzte und Pf legende in der Medizinischen Klinik (Notfallstation und Bettenstation) unterstützend zum Einsatz kämen. «Dazu laufen derzeit spezielle Schulungen für Ärzte und Pf legende.» Zum Fachärztehaus Frick und den Hausärztepraxen hält Miriam Crespo fest, dass hier die Pensen entsprechend der effektiven Auslastung beziehungsweise Frequentierung durch Patienten reduziert werden.

Zu der notwendigen Kurzarbeit-Situation betont Miriam Crespo: «Wir passen im Sinne einer verantwortungsbewussten Führung lediglich die Personalressourcen an die derzeitige Auslastung an.» Man sei stolz, dank einer akribischen Vorbereitungsarbeit eine sehr gute medizinische Versorgung gewährleisten und auch auf ein plötzlich eintretendes hohes Aufkommen von Covid-19-Patienten zeitnah und geordnet reagieren zu können. «Das GZF ist für jedes Szenario optimal vorbereitet.»


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