Keine Umzonung für die Migros in Kaiseraugst

  21.04.2020 Leserbriefe, Kaiseraugst

Seit Anfang April ist es definitiv: Die Migros schliesst am 2. Mai ihren Laden im Liebrüti-Zentrum. Auf der Tafel beim Eingang liest man: «Für Ihre Einkäufe empfehlen wir Ihnen gerne die benachbarten Migros-Filialen in Rheinfelden, Möhlin, Frick und Stein.» In den Medien erfährt man dazu, dass die Migros vor habe, auf ihrem vor einiger Zeit gekauften Gelände Ecke Landstrasse/Giebenacherstrasse (ehem. Euromaster) eine Migrosfiliale zu bauen. Wohl wissend, dass das Gelände in der Wohnzone liegt. In der Zeitung kann man dazu lesen: «Im Rahmen der laufenden Revision der Bauund Nutzungsordnung (BNO) ist der orange Riese deshalb mit dem Anliegen auf die Gemeinde zugegangen, den Zonenplan so anzupassen.» Im gleichen Artikel kann man weiter Folgendes lesen: «Die Migros Aare geht nach wie vor davon aus, dass dies [die BNO-Anpassung] bis Mitte 2020 der Fall sein wird und anschliessend mit dem Neubau der Filiale begonnen werden kann.»

Der SP ist unklar, woher die Migros diesen Optimismus nimmt und auf welchen Aussagen des Gemeinderats die Migros am Planen ist. Der SP fehlt in diesem Zusammenhang zudem eine klare Stellungnahme des Gemeinderats gegen das Bauvorhaben der Migros. Die Mitglieder der SP Kaiseraugst haben bereits im Frühjahr 2018 beschlossen, den Bau eines Ladens zu bekämpfen und dies dem Gemeinderat auch mitgeteilt. Das sind die Gründe für die ablehnende Haltung der SP:
• Kaiseraugst benötigt zu den bereits bestehenden Läden keine weiteren
Verkaufsflächen.
• Die Stimmberechtigten haben einem Kredit von 6 Millionen Franken an die
Sanierung und den Betrieb des Hallenbads für die nächsten 20 Jahre zugestimmt. Damit und mit dem ge-
planten Umbau und der Sanierung des gesamten Zentrums soll die Attraktivität des Zentrums und der eingemieteten Läden gesteigert werden. Gute, attraktive Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum wurden sowohl von der Liebrüti-Verwaltung als auch vom Gemeinderat als Hauptargument für die Umzonung für den Bau Domus mit versprochenen altersgerechten Wohnungen angeführt. Deshalb wäre uns ein sogenannter Ankermieter wie die Migros weiterhin willkommen.
• Die Erschliessung der von der Migros gekauften Parzelle ist mittels Dienstbarkeit durch das benachbarte Wohnquartier geregelt; Einkaufsverkehr durch dieses Wohnquartier ist für uns ausgeschlossen.
Wenn man die Medienberichte liest, so hat man nicht den Eindruck einer dezidiert ablehnenden Haltung des Gemeinderats gegenüber den Migros-Plänen. Vor gut einem Jahr hat die SP ihre Haltung erneut dem Gemeinderat mitgeteilt, noch vor Eröffnung des BNO-Mitwirkungsverfahren. Im offiziellen Mitwirkungsverfahren hat die SP ihre Forderung deshalb erneut festgehalten.

Die SP Kaiseraugst empfiehlt der Migros, ihre Pläne für diesen Neubau einzustellen. Vom Gemeinderat erwartet sie, sich in dieser Angelegenheit bald klar zu positionieren. Die vorgesehene Parzelle ist Wohnzone und soll das auch bleiben.

MARIANNE GRAUWILER, PRÄSIDENTIN SP KAISERAUGST


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