Ein leidenschaftlicher Jäger

  16.04.2020 Persönlich, Zuzgen

Er liebt seine Familie, seinen Beruf und ist leidenschaftlicher Jäger. Stefan Scherf ist es sehr wichtig, seine Schwerpunkte im Leben in dieser Reihenfolge zu sehen. Der naturverbundene Mann gibt sein Wissen auch gerne weiter.

Hans Zemp

Wenn man Stefan Scherf fragt, warum er eigentlich nach Zuzgen gekommen ist, lacht er und sagt, dass es dafür mehrere Gründe gebe. In Zuzgen werde alles geboten, was sich seine Familie zum Wohnen gewünscht habe. Die nahe Anbindung an Kindergarten und Schule, das Lebensmittelgeschäft im Dorf, der kurze Weg in die Natur, das jetzige Traumhaus mit Garten, aber auch der kurze Arbeitsweg sind ihm genauso wichtig wie die Nähe zu den Städten und ins Jagdrevier. Aber auch seine Nachbarn würden ihm sehr gefallen, strahlt er. Schön ist für den geselligen 45-Jährigen eigentlich alles.

Beeindruckt hat ihn, wie er im Dorf gut aufgenommen wurde und neue Freunde gefunden hat. Darum sei es normal, dass sich die ganze Familie im Dorf engagiere. Ein kleines Dorf profitiere vom Engagement der einzelnen Bürger, auch wenn nur Kleinigkeiten erbracht würden wie Mitmachen im Vereinsleben und Unterstützung des Einzelhandels. Man müsse das Dienstleistungsangebot nutzen. Für ihn ist auch schön, dass der Gemeinderat immer ein offenes Ohr hat und die Kommunikation sucht. Und dann noch: «Über den Steuerfuss kann man sich streiten!»

Nach seiner Heirat Schweizer geworden
Die Liebe wollte es, dass der heute noch Hochdeutsch sprechende Stefan Scherf aus Deutschland in die Schweiz zu seiner Corinne zog. Nach einigen Monaten in Ostermundigen zügelte Familie Scherf 2008 nach Mumpf. Von dort nach Zuzgen. 2013 erhielt Stefan Scherf den Schweizer Pass und gab den Deutschen ab. «Man kann nur einem Herrn dienen», sagt der diplomierte Bankbetriebswirt mit Prokura dazu.

Auf die Frage, ob Homeoffice in seiner Bank auch ein Thema sei, meint er, dass die Teams aus Sicherheitsgründen gesplittet wurden und abwechslungsweise ein Team daheim, das andere in der Bank arbeite. Dies sei auch darum nötig, weil bekanntlich die Grundversorgung sichergestellt sein müsse.

Die Natur bereitet ihm viel Freude
Er arbeitet gern in seinem Garten. Für ihn ist es abwechslungsreich und auch spannend. Der Garten gibt ihm viel. Es sei dies nicht nur köstliches Gemüse, vielmehr würden seine Kinder auch sehen, wo Grundnahrungsmittel herkommen und wie sie entstehen. Sie würden lernen, was es braucht, dass etwas wächst. Tochter Lina wirft ein: «Der Pool, den wir im Sommer aufstellen, ist lässig.» Sie habe aber auch Freude am Garten, an den Schildkröten, Kaninchen und an allem, was sonst noch so kreucht und fleucht.

Stefan Scherf, der Mann mit grosser Freude an der Natur, studiert auch am Kauf eines Hundes herum. Mit Ferienhund Juna durfte die Familie Erfahrungen sammeln. Die Kinder hätten geweint, als Juna wieder nach Hause musste. Und weil Stefan Scherf Jäger ist, denkt er an einen Nachsuchhund, um ihn auch bei seinem weiteren Hobby einsetzen zu können. Es gehe ihm aber vorweg darum, dass die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen und zu Tieren Sorge zu tragen. Er gibt den respektvollen Umgang mit Mensch und Tier an Lina und Lars, seine Kinder, weiter.

Stefan Scherf der Jäger
Seit rund zehn Jahren betreuen Stefan Scherf und seine Jagdkameraden den auf grosses Interesse stossenden Ferienspass zur Jagd. Es mache Freude, das Interesse und die Neugierde der Kinder am einheimischen Wald mit seinen vielen Tieren zufrieden zu stellen. Wie spannend die Kinder dies jeweils finden, gehe aus den gestellten Fragen an den Kurstagen und am stetig wachsenden Interesse hervor. Letztes Jahr wurde das Angebot erfolgreich in Zuzgen und Hellikon gemacht. Viel Freude bereite das Feedback der Kinder und Eltern, aber auch der Ferienspassorganisation zu diesen Ferienspasstagen im Wald.

Jagd ist spannende Hege und Pflege, meint der naturverbundene Jäger zu seinem Hobby. Es bereite ihm Freude, Zusammenhänge von Flora und Fauna zu beobachten. Dies sei aber schon zeitaufwändig, lacht er. Er versucht aber auch, dieses spannende Umfeld seiner Tochter Lina zu zeigen. Diese meint dazu: «Ich finde es spannend, mit Papa in Feld und Wald zu pirschen. Man hört etwa in der Nacht spezielle Geräusche, ja sogar Wildschweine. Dann schlägt mein Herz höher. Aber das macht Freude.»

Auf ein spezielles Jagderlebnis angesprochen meint Stefan Scherf, dass er einmal beobachten konnte, wie ein Keiler (männliches Wildschwein) einen Rehbock verjagen wollte. Der Rehbock wollte aber nicht weichen. So kam es am Schluss so weit, dass der Keiler weichen musste.

Der gute Kontakt zu den Landwirten ist ihm ein grosses Anliegen. Darum sei es ihm auch wichtig, zu schauen, dass die Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen auf möglichst tiefem Niveau gehalten werden können. Die gegenseitige Kommunikation sei sehr wichtig und müsse gepflegt und die gegenseitige Zusammenarbeit vorangetrieben werden.

Stefan Scherf ist ebenso Familienmensch
Stefan Scherf weiss, dass er mit Corinne eine sehr verständnisvolle Gattin hat. Darum ist in der Reihenfolge seiner von ihm gesetzten Prioritäten Familie vor Beruf und Jagd, beziehungsweise gemeinsamer Freizeit. In der Freizeit kann man viele schöne Sachen machen. Da zählen auch Ausflüge, auch in die Berge, dazu.

Momentan hat Papa Stefan sein Homeoffice im Büro im Keller und Mama Corinne macht mit den Kindern am Vormittag und am Nachmittag Home-Schooling. Es sei sehr wichtig, dass klare Strukturen in den Tagesablauf eingebaut seien. Die Kinder schätzen dies auch. Lina dazu: «Mama macht das gut.»


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