Coronavirus: wer hat verseuchte Hände?

  02.04.2020 Leserbriefe, Stein

Wer verschmutzte Hände hat, wäscht sie. Heute sollte man sie aber auch waschen und desinfizieren, wenn sie gar nicht sichtbar schmutzig sind. Man könnte Viren eingefangen haben. Deshalb weist das BAG auch unermüdlich darauf hin: «Abstand halten – Hände waschen – Abstand halten – Hände waschen…». Die meisten Corona Ansteckungen sind in den vergangenen Wochen vermutlich bei Zusammenkünften und im ÖV passiert. Man kam sich zu nahe, atmete Viren ein, die andere durch Niesen und Husten freigesetzt hatten, man gab sich die Hände und berührte sich.

Es wird aber auch gesagt, dass das Coronavirus auf Oberflächen fünf Tage oder länger überleben könne. Man kann deshalb auch annehmen, dass durch das Berühren von infizierten Oberflächen eine Ansteckung möglich ist. Somit die Frage: Kann das Coronavirus auch an meine Hände kommen, wenn ich im Laden einkaufe, im Tram und im Zug – an der Türfalle und an all den vielen andern Stellen, wo Leute gewesen sind? Kommt das Virus so auf meine Hände und auf meine Schleimhäute, wenn ich dann mit den Händen das Gesicht berühre?

Vor ein paar Tagen wurde auf BBC News von einem Lebensmittelshop in New York berichtet, der wegen Corona-Verseuchung geschlossen worden ist. Das könnte auch bei uns passieren. Ich könnte mich somit auch beim Einkaufen anstecken. Wenn Coronaviren einige Tage auf Oberflächen überleben, dann können sie auch auf dem Einkaufswagen, der Ravioli-Konserve, der Teigwarenverpackung und dem Gemüse sein. Dorthin sind sie vermutlich von Infizierten deponiert worden. Durch Niesen, Husten und Anfassen. Österreich hat deshalb angeordnet, dass in Einkaufsläden Schutzmasken zu tragen sind. Man muss sich deshalb schon ernsthaft überlegen, wie man diesen Übertragungsweg verhindern kann. Es wird von Ladengeschäften berichtet, die Angestellte an die Gemüseauslagen gestellt haben, um darauf zu achten, dass Gemüse und Früchte nicht mit der Hand betatscht werden, bevor sie in den Einkaufskorb gelangen. Oder dann wieder zurück in die Ablage gelegt werden. Sicher lohnt es sich heute auch, die zwar in Verruf gekommen Einweg-Plastik- und Papiereinkaufstaschen zu verwenden – und diese dann nach dem Gebrauch auch sofort zu entsorgen.

Was aber mit dem Eingekauften und dessen möglicherweise verseuchten Verpackungen? Ich nehme Eingekauftes vorerst nicht mehr direkt in die Wohnung. Ich lasse es in der Garage zuerst ein paar Tage liegen. Dann entferne ich mit Schutzhandschuhen die Umverpackungen (Kartons, Folien usw.) und entsorge diese sofort. Versiegelte Plastikverpackungen mit Frischwaren (Fleisch, Käse), reibe ich mit einem, Desinfektionsmittel – oder Schnaps – getränkten Papierhandtuch ab, bevor ich diese
– je nach Ablaufdatum auch noch ein paar Tage in der Garage zwischenlagere. Dasselbe gilt mit Gläsern und
Flaschen. Bevor ich dann in die Wohnung zurückgehe, ziehe ich die Schutzhandschuhe aus und desinfiziere meine Hände.

Brot und Backwaren lege ich für 5 Minuten bei 200°C in den Backofen. Dabei wird die Oberfläche des Brots auf über 60°C aufgeheizt – und allenfalls noch vorhanden Keime und Viren mit Sicherheit abgetötet. Die Qualität des Brotes wird dadurch in keiner Weise beeinträchtig. Gemüse und Früchte lagere ich vor dem Verzehr ebenfalls ein paar Tage. Den Rübli, Randen, Kohlrabi und dem Sellerie schadet das überhaupt nicht. Es sind Lagergemüse. Und wenn sie dann gekocht werden, macht man den allenfalls noch vorhandenen Keime und Viren auch noch den Garaus. Problematischer ist allerdings der Umgang mit dem Kabis und den Salaten. Dem Kabis und dem Eisbergsalat kann man zwar die äusseren Schichten abrüsten, beim Kopfsalat ist das aber nicht möglich. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht besser ist, industriell Gerüstetes und unter Schutzatmosphäre Abgepacktes vorzuziehen. Es hat aber auch Produkte, bei denen ich noch keine gute Idee habe, zum Beispiel Beeren. Da verzichte ich halt vorerst.

Das sind vorerst meine persönlichen Überlegungen. Jeder sollte aber selbst darüber nachdenken, wie er sich in seinem persönlichen Bereich vor einem solchen Ansteckungsweg schützen kann – und seine Überlegungen und Erfahrungen mit seinen Bekannten teilen.

FRANZ MEIER, STEIN


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