Schwingfest und manch andere Geschichte

  27.03.2020 Wittnau

Das Nordwestschweizerische Schwingfest mit David Schmid als Sieger, Tausende Festbesucher und das ganze Dorf, das mitzog – das war 2019 der unbestrittene Höhepunkt in Wittnau. Ein Blick ins «Adlerauge» aber zeigt: Es hat sich noch viel mehr Berichtenswertes ereignet.

Simone Rufli

«Einen Anlass wie das Nordwestschweizerische Schwingfest hat es in Wittnau noch nie gegeben», kann man gleich auf der ersten Seite der kürzlich erschienenen Dorfchronik lesen. In Bildern und Worten wird der Höhepunkt im Kalenderjahr 2019 noch einmal so richtig gewürdigt. «Wie in Wittnau üblich, zog man alle Register», schreibt Alexandra Herzog. Von der Eröffnung des Gabentempels am Freitag, über den Nachw uch s-Sägemeh l r i nger tag a m Samstag bis zum eigentlichen Schwingfest am Sonntag mit rund 130 Schwingern, ausverkaufter Tribüne und Lokalmatador David Schmid als Festsieger – das Schwingfest im Juli sorgte im Dorf für grenzenlose Euphorie. Vergessen war zu jenem Zeitpunkt, dass es – als die Idee aufgekommen war, sich für die Austragung zu bewerben – einmal geheissen hatte: «Ihr spinnt, dies ist doch eine zu grosse Nummer für euch!»

Drei Autos im Dorf
Wenn man 65 Jahre verheiratet ist, kommt einiges an Erfahrung zusammen: die Lebensgeschichte von Olga und Karl Schmid gibt Einblick in die Blütezeit der Posamenterie, als schöne Seidenbänder an Königshäuser geliefert wurden, bis zur sinkenden Nachfrage in den Dreissigerjahren, als die Bandweberinnen immer weniger Arbeit hatten.

«Das Leben war hart. Es gab drei Autos im Dorf und musste man telefonieren, ging man zu jemandem, der einen Apparat hatte», erinnert sich Olga Schmid, geboren anno 1925. Sie und ihr Mann wurden auch Zeugen des Wandels in der Landwirtschaft. Von der reinen Handarbeit, wie sie sie bei der Heirat 1953 auf dem Hof von Olgas Eltern vorfanden, bis zu immer mehr maschineller Unterstützung im Laufe der Zeit.

10 Jahre Wittnau-einst
Bereits seit zehn Jahren ist die Lokalgeschichte «Wittnau-einst» im Internet präsent. Auf der Webseite www. wittnau-einst.ch hat Christoph Benz seit 2009 einen wahren Schatz an Bildern und Geschichten aus der Geschichte des Dorfes zusammengetragen und für alle zugänglich gemacht. Im «Adlerauge» erzählt er, wie es dazu kam, und dass ein Gruppenbild – aufgenommen im Herbst 1908 auf der Hauptstrasse zwischen Wittnau und Oberfrick – der Auslöser war, um mit dem Sammeln von historischen Fotos zu beginnen.

Und die Gegenwart
Selbstverständlich hat auch die junge Generation Eingang in die Dorfchronik gefunden. Alice Uehlinger zum Beispiel ist ein Beitrag gewidmet. Sie spielt bei SanySaidap Geige, singt und macht die Moderation. Die 35-Jährige erzählt, wie sie auf den musikalischen Weg gekommen ist und wie die Band zu ihren Songs kommt.

Berichte aus der Ratsstube, aus den Vereinen und aus der Kirchgemeinde, aus der Schule und über das Angebot im Vorschulbereich machen die Dorfchronik komplett. Sie schliesst mit eindrücklichen Bildern von den traditionellen Fasnachtsfeuern.

Das Adlerauge kann bei der Gemeinde Wittnau, dem Volg-Laden oder im Landgasthof Krone bezogen werden. Der Verkaufspreis beträgt 22 Franken pro Exemplar.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote