Mehr Ersthelfer sollen mehr Leben retten

  06.03.2020 Zeihen

In einer Interpellation zum Thema First Responder (Ersthelfer) fordert der Zeiher SVP-Grossrat Christoph Riner vom Regierungsrat Schritte in Richtung einer flächendeckenden Versorgung.

Der Begriff First Responder steht stellvertretend für Ersteintreffende. Damit sind organisierte und aufbietbare Erst-Helfer gemeint, die möglichst schnell eine Erstversorgung von Notfallpatienten einleiten, bis zum Eintreffen von Rettungsdienst, Ambulanzen oder Rega.

Von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen im Aargau durchschnittlich 10 bis 15 Minuten. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand sinkt aber die Überlebenschance jede Minute um 10 Prozent. Nebst einer schnellen Alarmierung über die Notrufnummer 144 ist somit die frühe Wiederbelebung bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand für das Überleben wesentlich.

Die First Responder sind einem Netzwerk angeschlossen, werden über eine App direkt von der Notrufzentrale 144 alarmiert und sind rasch vor Ort. In mehreren Kantonen (BE, BL, BS, GR, LU, OW, SO, SZ, GE, VD, FR, JU, VS und TI) gibt es First-Responder-Netzwerke. Entwickelt und initiiert wurde diese App im Kanton Tessin. Der Erfolg ist eindeutig: Im Kanton Tessin liegt die Überlebenschance dank dieser App auf über 40 Prozent gegenüber den sonst üblichen 6 bis 7 Prozent.

Die neuste Entwicklung geht dahin, dass die angemeldeten First Responder sogar interkantonal agieren. Im Kanton Aargau gibt es First-Responder-Gruppen, jedoch keine flächendeckende Lösung. Der Zeiher SVP-Grossrat Christoph Riner bittet daher den Regierungsrat um Beantwortung folgender Fragen:

Ist der Regierungsrat bereit, Massnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende Vervollständigung der Rettungskette durch geschulte Ersthelfer (First Responder) im Kanton Aargau zu unterstützen? Wenn ja, durch welche Massnahmen? Wenn nein, warum nicht? Welche Bedenken gibt es? Wäre eine Integration der Ersthelfer-App bei der Aargauer Notrufzentrale, wie es die Kantone Tessin und Bern kennen, nicht notwendig, um im Kanton Aargau möglichst flächendeckend durch Ersthelfer Menschenleben zu retten? Bräuchte es hierzu rechtliche oder politische Schritte? (mgt/nfz)


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