Lustige Episoden und heitere AOF-Stunden

  15.03.2020 Frick, Musik

Erinnerungen aus 75 Jahren Akkordeonorchester Frick

Warum greift man zum Akkordeon? Welche Auftritte waren besonders schön? Welche Begebenheiten sind über die Jahrzehnte im Gedächtnis haften geblieben? Mitglieder des Akkordeonorchesters Frick (AOF) griffen für die NFZ in die Tasten – für einmal in jene des Computers.

Weit zurück reichen die Erinnerungen von Vreni Meier. Ihre grosse Verbundenheit mit dem Verein wird spürbar, wenn sie sagt: «Gerne erinnere ich mich an die frühe Zeit des Handharmonika-Club Frick. Bereits während der Schulzeit durfte ich mitspielen. Ich erinnere mich an diverse damalige Aktivitäten. So der Live-Auftritt im Radiostudio Basel, an Konzerte in Frick, Oberfrick, Thalheim; besonders aber auch an die Wettspiele im Emmental, wo wir Fricker im Solo- und Duettspielen immer mit Bestnoten heimkehren konnten. Zu jener Zeit gab es auch Festumzüge im Fricktal, da durfte unsere Marschmusik nicht fehlen. Auch die Auftritte im damaligen Hotel Bahnhof sind mir noch in bester Erinnerung. Da durften wir (die Jüngsten) jeweils einen Tanz zu einem Musikstück, meist zu einer Polka ausstudieren und vortragen. Im 2. Teil des Konzertabends wurde immer noch ein Theaterstück von den Mitgliedern aufgeführt, was zusätzliche Proben verlangte.

Ich wünsche dem AOF die gleiche Freude und Einsatzbereitschaft in der Zukunft, wie sie die Gründermitglieder hatten.»

Wiedereinsteiger aus Überzeugung
Sandro Quaresima ist nach einer langen Pause zum Akkordeon zurückgekehrt. Seine Freude über das gemeinsame Musizieren und die Kollegialität formuliert er folgendermassen: «Vor rund 30 Jahren hatte ich das letzte Mal ein Akkordeon in den Händen. Dazumal war ich bei meiner «Handorgel»-Lehrerin Priska Herzog. Vor eineinhalb Jahren kaufte ich mir ein Akkordeon und nahm wieder bei Priska Musikstunden. Relativ schnell hatte ich die Akkordeontasten gut im Griff und das Musizieren ging leicht von der Hand. Dann kam vom Verein AOF die Idee auf, eine Wiedereinsteigergruppe zu machen. Die Freude war gross als noch aktuelle und ehemalige Gemeinderatskollegen aus anderen Gemeinden mitmachten. Gemeinsam hatten wir dann unseren ersten ‹grossen› Auftritt an der Stubete im Erlenhof Wittnau. Kurz darauf folgte auch schon gleich das Jahreskonzert in der Turnhalle 58 in Frick. Mit Marschmusik und Schweizer Klassikern war die Begeisterung des Publikums gross und machte riesige Freude und Motivation zugleich.»

Ein Abend im Tessin
Ganz viel zu erzählen hätte natürlich auch Dirigentin Priska Herzog. Um ein einziges Erinnerungsstück gebeten, entschied sie sich für ein Erlebnis weit weg vom Fricktal in der Sonnenstube der Schweiz. «Anno 2005 organisierten Cécile und Nic eine sehr interessante Vereinsreise ins Tessin. Nach einer wunderbaren Wanderung im Maggiatal trafen wir am Abend im kleinen Dorf Cavergno ein, wo wir übernachteten. Nach dem Nachtessen packte ich mein Akkordeon aus und begann zu spielen. Es dauerte nicht lange und immer mehr Einheimische scharten sich im Kreis um mich und sangen und tanzten den ganzen langen Abend mit uns. Es kam mir vor, als hätten sie noch nie solche Musik gehört in ihrem Dorf! Das war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis!»

Ein Lob auf den Zusammenhalt
Dass das AOF weit über das Musizieren hinaus eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllt, geht sehr eindrücklich aus den Zeilen von Monika Rüegsegger hervor: «Neu zugezogen in Frick hat mich an einem musikalischen Anlass im Fibl das A k kordeonorchester Frick dannzumal noch unter dem Namen Harmonikaclub inspiriert, an einer Probestunde teilzunehmen. 14 Jahre spiele ich jetzt im Akkordeonorchester und freue mich über den Zusammenhalt und auch mal attraktive Vereinsausf lüge, speziell dem ins Appenzellerland zum Schnuggenbock mit einer Wanderung und sehr humorvollem Mittagessen im Klassenzimmer.»

Und auch wenn das Bild für Musizierende mit dem Akkordeon nicht ganz passt – ins gleiche Horn stösst Barbara Schmid, wenn sie erzählt: «Wenn die eigenen Kinder auf ihren Instrumenten üben, werden bei mir Erinnerungen wach. Mit meiner Schwester und dem Nachbarn genoss ich Unterricht zu Hause, bis zur Oberstufe, ab dann ging es mit Fahrrad und Anhänger ins Nachbardorf zum Unterricht. Dann: ‹Juniorin› beim Harmonika-Club Frick. Musizieren mit anderen Jugendlichen machte mir viel Spass, auch ‹Geselliges›, wie Minigolf oder Bräteln. Wechsel zu den ‹Grossen›. Stolz, zugleich nervös, habe ich doch all die Jahre gestaunt, was die ‹Senioren› auf der Bühne spielen. Erleben wie ein Konzert auf die Beine gestellt wird und wie auch erfahrene SpielerInnen nervös werden vor dem Konzert oder Wettspiel, zählt für mich genauso, wie Erinnerungen an gemeinsame Anlässe. Ich bin froh, nach einer Pause nach der Lehrzeit wieder im Verein zu sein. A nsonsten würden mein Akkordeon und Schwyzerörgeli verstauben und ich hätte lustige Episoden und heitere AOF-Stunden verpasst.» (sir/mgt)

Jubiläumskonzert: 75 Jahre – vom Handörgeli zum Akkordeon, Sonntag, 29. März, 17 Uhr, Landgasthof Ochsen Wölflinswil; Platzreservation: info@ochsen-woelflinswil.ch. Weitere Infos im Internet: www.aofrick.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote