Lebenslust trotz wenig Luft

  05.03.2020 Fricktal, Rheinfelden, Kultur

Seit rund fünf Jahren leidet Michelle Gutsche aus Oeschgen an einer chronischen Lungenerkrankung. Zusammen mit 15 weiteren Künstlerinnen und Künstlern zeigt sie ab morgen Freitag ihre Werke zum Thema «Lebenslust – Lebensluft».

Valentin Zumsteg

Was es heisst, in Atemnot zu geraten, das weiss Michelle Gutsche aus Oeschgen genau. Seit rund fünf Jahren leidet sie an der chronischen Lungenerkrankung COPD. Diese Krankheit hat ihr Leben verändert. «Ich hatte schon immer eine schwache Lunge. Plötzlich durfte ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten. Das Zeichnen und Malen haben mich auf andere Gedanken gebracht», erzählt die 46-Jährige. Ihre Bilder sind bunt und formenreich, sie strahlen Fröhlichkeit aus. Genau das ist ihr Ziel: «Ich will Lebenslust vermitteln, auch wenn es mir nicht immer gut geht.»

«Begegnungen ermöglichen»
Ab morgen Freitag sind einige ihrer Bilder in der Ausstellung «Lebenslust – Lebensluft», die von der Lungenliga Aargau organisiert wird, zu sehen. Dort präsentieren insgesamt 16 Künstlerinnen und Künstler aus der Region, die meisten leiden nicht an einer Lungenerkrankung, bis am 29. März ihre Werke. «Wir wollen auf lustvolle Art und Weise auf die Themen Atem und Atemwegserkrankungen aufmerksam machen und Begegnungen ermöglichen. Die Leute sollen sich damit auseinandersetzen», erklärt Andrea Jäkle von der Beratungsstelle Fricktal der Lungenliga Aargau.

In diesem Jahr feiert die Lungenliga Aargau ihr 111-jähriges Bestehen, bei der Lungenliga Fricktal Fricktal sind es 110 Jahre. «Deshalb haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht», so Jäkle. Eine Gruppe von Freiwilligen hat die Ausstellung mit viel ehrenamtlicher Arbeit ermöglicht. Die römisch-katholische Kirchgemeinde stellt die Räumlichkeiten im Pfarreizentrum Treffpunkt kostenlos zur Verfügung.

Selber ausser Atem kommen
«Die Künstlerinnen und Künstler haben manche der Werke speziell für diese Ausstellung geschaffen», erklärt Andreas Rudin, der zusammen mit Petra Soder die künstlerische Leitung übernommen hat. «Es gibt Witziges und Nachdenkliches. Mir gefällt die Ausstellung sehr», schildert Rudin. Ergänzt werden die Kunstwerke durch verschiedene Stationen zum Thema Atem und Atemwegserkrankungen. Die Besucher können zum Beispiel am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, beim Treppensteigen ausser Puste zu geraten. Oder sie hören etwas über die Lebensgeschichte einer Betroffenen.


Eine vielseitige Ausstellung

Die Ausstellung «Lebenslust – Lebensluft» im römisch-katholischen Pfarreizentrum Treffpunkt in Rheinfelden wird morgen Freitag, 6. März, um 19 Uhr eröffnet. Umrahmt wird die Vernissage mit einer Ansprache der ehemaligen Rheinfelder Stadträtin Brigitte Rüedin und der Musik des Akkordeonisten Edwin Berchtold aus Suhr. Die Ausstellung läuft bis am 29. März. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr. Samstags von 15.30 bis 18.30 Uhr und Sonntags von 9 bis 12 Uhr. Zu sehen sind Werke von Magalie Jeannet (Liestal), Nina Hebting (Zürich), Laura Catania (Wettingen), Klara Frick (Basel), Alex Bleuler (Basel), Geneviève Morin (Basel), Petra Soder (Rheinfelden), Andreas Rudin (Magden), Walter Eisenring (Rheinfelden), Michelle Gutsche (Oeschgen), Madeleine Thommen (Maisprach), Peter Strosser (Maisprach), Edith Strosser (Maisprach), Irena Goos (Gansingen), Beat Glünkin (Magden) und Doris Horvath (Rheinfelden). (nfz)


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