Die Wendelinskapelle soll an eine Familie verkauft werden

  21.03.2020 Hellikon

In den letzten Jahren hat der Zahn der Zeit auch an der Wendelinskapelle in Hellikon genagt. Der Kirchenpflege liegt aber guter Unterhalt und Erhalt am Herzen. Darum prüft sie nun den Verkauf an die Familie Hasler, die bereits seit Jahren dieses Kleinod liebevoll pflegt.

Hans Zemp

Eine kleine Schar Pfarreiangehöriger folgte der Einladung der römisch-katholischen Kirchenpflege Wegenstetten-Hellikon an die Orientierung über den geplanten Verkauf der Wendelinskapelle an die Familie Hasler, die begeistert einer Übernahme entgegensieht.

Verkauf unter Auflagen
In der Einladung schreibt die Kirchenpflege: «Der Unterhalt der Wendelinskapelle beschränkte sich in den letzten Jahren notgedrungen auf das Nötigste.» So muss aktuell das Dach dringend saniert werden und Umgebungsarbeiten stehen zwingend an. Es liegt der Kirchenpf lege aber am Herzen, dass die Kapelle auch in Zukunft unterhalten und umsorgt wird. Seit Jahren pflegt Familie Hasler das Kleinod liebevoll. Und Familie Hasler ist gerne bereit, diese Arbeit auch in Zukunft zu vollbringen, möchte aber die Kapelle gerne übernehmen.

Abklärungen bei der Römisch-Katholischen Kirche Aargau, bei der Denkmalpf lege und beim Bischof haben ergeben, dass der Eigentumsübertrag an Familie Hasler unter Auf lagen machbar ist, weil diese Kapelle für das Leben der Pfarrei keine Bedeutung mehr habe. Zu den Auflagen zählen, dass der Zugang der Öffentlichkeit mit dem bestehenden Wegrecht erhalten bleibt – diese Dienstbarkeit soll im Grundbuch neu eingetragen werden – und die wertvolle Innenausstattung der Kapelle erhalten bleibt, als Leihgabe aber in der Kapelle bleiben soll. Auch sollen sakrale Handlungen wie Taufen und Hochzeiten weiterhin möglich bleiben. Die Kapelle soll weiterhin unter Denkmalschutz bleiben.

Sanierungen sollen folgen
Um die Sanierungen der damals mit Abbruchmaterial von der Wegenstetter Kirche gebauten Kapelle nicht auf die lange Bank zu schieben, soll die Handänderung an die Familie Hasler an einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung am 19. Juni 2020 beschlossen werden. Das Grundstück ist 28 Quadratmeter gross. Bei den Sanierungsarbeiten wird die Denkmalpflege ihre Begehren ebenfalls einbringen. Wie Christian Müller von der Kirchenpflege erklärt, dränge sich vorab die Dachsanierung dringend auf. Wie zu vernehmen war, ist ebenfalls angedacht, dass die Familie Hasler eine Stiftung ins Leben rufen möchte. Diese Idee wird positiv betrachtet. Man will die Kapelle als Kleinod sanieren und es soll kein Müssen sein.

Die Kapelle soll im 16. Jahrhundert nach einer Viehseuche von einer Familie Meier gebaut worden sein. Portal und Fenster zeigen Stilmerkmale verschiedener Epochen. Eine umfängliche Sanierung erfolgte in den Jahren 1953 bis 1956. Die Kapelle steht seit einigen Jahren unter Denkmalschutz.


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