Der Wald als Schatztruhe

  24.03.2020 Fricktal, Natur

Internationaler Tag des Waldes

Der Schweizer Wald ist ein vielfältiges Ökosystem. Fast die Hälfte der heimischen Tiere und Pflanzen sind hier zuhause. Waldeigentümer und Forstprofis engagieren sich, damit das so bleibt.

Immer am 21. März ist Internationaler Tag des Waldes – ein Moment, um auf die immense Bedeutung dieses Ökosystems aufmerksam zu machen. Erst recht, da der Tag heuer unter dem Motto «Wald und Biodiversität» steht. Weltweit bieten die Wälder 80 Prozent aller Landlebewesen ein Zuhause. Wer jetzt automatisch an tropische Regenwälder denkt, liegt natürlich richtig. Aber auch unsere Wälder in der Schweiz sind regelrechte Schatztruhen. Gut 25 000 Tier- und Pf lanzenarten kommen hierzulande im Wald vor. Für viele von ihnen ist der Wald als noch weitgehend intakter Lebensraum ein wichtiger Rückzugsort. Darum gilt es, unserem Wald Sorge zu tragen. Das tun Waldeigentümer und Forstprofis, indem sie ihn nachhaltig und naturnah bewirtschaften. In der Schweiz wird nie mehr Holz geerntet als nachwächst; jeder Holzschlag ist bewilligungspflichtig. Und der Wald wird so genutzt, dass er alle erwünschten Funktionen erfüllen kann – Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren, Erholung und eben Biodiversität.

Unter «Biodiversität» wird die Vielfalt der Lebensräume, der Arten und der Gene verstanden. Das Motto lautet: Mehr Äste auf dem Boden – mehr Vögel in der Luft. Der Schweizer Wald bietet mit 120 ökologischen Waldtypen unter dem Einfluss von Höhenstufen, Exposition und klimatischer Bedingungen wie auch unterschiedlicher Bewirtschaftungsformen eine enorme Lebensraumvielfalt.

Mitentscheidend für die hohe Biodiversität im Wald ist das Schaffen und Fördern verschiedener Strukturen und Vernetzungselemente durch die Bewirtschafter. Beispielsweise in dem man einen vielfältigen Baumartenmix anstrebt, unterschiedlich alte Bäume und Sträucher zulässt, seltene Baumarten und Biotopbäume fördert, Totholz und Äste stehen- und liegenlässt, strukturreiche Waldränder und lichte Wälder schafft und Neophyten bekämpft.

Vom naturnahen Waldbau in der Schweiz profitieren viele Lebewesen – auch die Vögel. Gemäss Vogelwarte Sempach hat der Bestand der Waldvögel seit 1990 um 20 Prozent zugenommen. Ein schöner Erfolg für die Waldeigentümer und Forstprofis und ein Ansporn, auch in wirtschaftlich garstigen Zeiten dran zu bleiben. Denn, was nicht alle wissen: Die Förderung der Biodiversität im Wald ist nicht gratis. Die erforderlichen Massnahmen in der Waldbewirtschaftung bedeuten Mehraufwände und da und dort den Verzicht auf profitable Nutzung. Oft tragen die Waldeigentümer die Kostenfolgen selber, doch der Trend geht dahin, sie für ihre Öko-Leistungen fair abzugelten. Auf jeden Fall ist und bleibt die Förderung der Natur für die Schweizer Forstwirtschaft eine Herzensangelegenheit. (nfz)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote