Buchprojekt an der Kreisschule Regio Laufenburg

Bücher zu lesen ist bei den Jungen immer weniger angesagt – dem Negativ-Trend versuchen die Deutschlehrerinnen und -lehrer der Kreisschule Regio Laufenburg bei ihren Drittklässlern entgegenzuwirken. Dies mit grossem Erfolg.

«Mal ehrlich – wann haben Sie das letzte Mal ein Buch von vorne bis hinten durchgelesen?» Diese Frage wirft das Lehrerkollegium der Kreisschule Regio Laufenburg bewusst auf. Zeitungen, Magazine, vielleicht die eine oder andere Kurzgeschichte schon, aber das Lesen ganzer Bücher wird mehr und mehr vernachlässigt. Dieser Entwicklung wollen Lehrerinnen und Lehrer entgegenwirken, wofür sie sich eine spezielle Aktion überlegt haben: Jeder Drittklässler durfte sich, in Absprache mit der Lehrperson, ein Buch aussuchen, das in einer bestimmten Zeit gelesen sein musste. In einem Handout und einer Präsentation vor der Klasse galt es, die wichtigsten inhaltlichen Punkte und Informationen über das Umfeld und den Autor/ die Autorin festzuhalten. Damit nicht genug: In einem nächsten Schritt wurden die Lernenden aufgefordert, einen Aspekt rund um das Buch herauszugreifen, den sie visuell aufarbeiten. Für die Umsetzung gab es keine festen Vorgaben, so konnten die Jugendlichen ihrer Fantasie und teils auch ihrem handwerklichen Geschick freien Lauf lassen. Die Palette der Arbeiten war gross, von Computeranimationen und Filmen über Zeichnungen, Scriptbücher und kleine Bauwerke bis zu ganzen Kleiderausstattungen und modellierten oder gebackenen Kunstwerken. Bemerkenswert, was da alles präsentiert wurde, teils aufwendig und liebevoll in Szene gesetzt, bei der «Werkschau», zu der Eltern und andere Interessierte in die Kreisschule geladen waren. «Das Buch zu lesen, fand ich eigentlich nicht so cool», erzählte eine Schülerin. Dafür habe ihr die Umsetzung ihrer Idee umso mehr Spass gemacht. Ja, sie könne sich schon vorstellen, wieder ein Buch zu lesen, aber nur, wenn sie dann wieder was draus mache. Vielleicht ein neuer, zukunftsweisender Ansatz für Bibliotheken? (rl/)