Recycling zur Klärung

In jüngster Zeit ist wiederholt die Frage aufgetaucht, wie die freitäglichen «Salzstreuer»- Kolumnen entstehen – und wer sie eigentlich schreibt. Vor zehn Jahren haben wir die Frage an dieser Stelle bereits einmal ansatzweise beantwortet. Da sich seither im Wesentlichen nichts Wesentliches geändert hat, erlauben wir uns hier kurz aus besagtem Text zu zitieren. Also: «Eine Gruppe von fünf hochqualifizierten Taugenichtsen und Tagedieben trifft sich jeden Samstag in einer Fricktaler Beiz, um Themen für die nächste Kolumne zu besprechen. Jeder muss fünf Vorschläge bringen und dazu einen Witz erzählen. Wer die meisten Lacher zu erzeugen weiss, darf die nächste Runde Gerstensaft bestellen. Nach dreistündiger angeregter Diskussion geht die Gruppe in der Regel gutgelaunt auseinander und hat keine Ahnung, wer was schreiben soll. Dieser Zustand dauert ein paar Tage an. Am Mittwochnachmittag wird eine erste Krisensitzung einberufen, bei der nur Optimisten auf ein Resultat hoffen. Weil die Sitzung zu nichts führt, wird ein Ausschuss gebildet, der naturgemäss nur Ausschuss produziert. Nach einer schlaflosen Nacht ist am Donnerstag kurz vor Redaktionsschluss die Not gross. Die Anspannung steigt und das Kolumnen-Team ist in corpore unauffindbar. Aufgeregtes Telefonieren bringt nichts. Am Freitag wundern sich dann alle, dass doch etwas in der Zeitung steht. Darauf wird angestossen und sofort beschlossen, es nächste Woche wieder genau gleich zu machen…»

Damit wäre das halbwegs geklärt. Gleichzeitig ist dem so wichtigen Recycling-Gedanken Genüge getan worden.

DER SALZSTREUER
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