Salziges

  28.02.2020 Rheinfelden

Hand in Hand durchs Beamtenland

Es gibt so Meldungen, da wird einem beim Lesen Angst und Bange – auch wenn sie gut gemeint sind. Oder gerade, wenn sie gut gemeint sind. Kürzlich hat die kantonale Verwaltung eine Mitteilung zu den Ergebnissen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung verschickt. Da hiess es zum Einstieg feierlich: «Im Sinne einer umfassenden Gesundheitsförderung und Prävention begleitet der Kanton die Aargauerinnen und Aargauer in jeder Lebensphase – von klein auf bis ins hohe Alter.»

Der Kanton nimmt uns also an der Hand und führt uns von der Geburtsstation bis auf den Friedhof. Wahrscheinlich befürchtet er, dass wir selbst den Weg nicht finden und uns irgendwo dazwischen verlaufen würden.

Da stellt sich aber eine Frage, die wir nicht vernachlässigen sollten: Wer ist eigentlich der Kanton, der uns so fürsorglich bemuttern will? Sind es die Regierungsräte, die Verwaltungsangestellten oder die Putzhilfen aus dem Steueramt, die uns durch die Unwägbarkeiten eines Lebens im Aargau führen wollen?

Bis das nicht abschliessend geklärt ist, sollten wir unser Leben und unsere Gesundheit sicherheitshalber doch selbst in die Hand nehmen. Auch auf die Gefahr hin, dass dann dem Kanton Angst und Bange wird.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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