REK – der fehlende Grundsatzentscheid

  20.02.2020 Leserbriefe, Rheinfelden

Im REK (Räumliches Entwicklungskonzept Rheinfelden) sucht man vergebens nach einer Analyse, wie sich der Bauboom der letzten Jahre auf Rheinfelden und die Umgebung ausgewirkt hat und welche allfälligen Probleme sich daraus bereits ergeben haben oder noch ergeben könnten. Dabei gibt es genügend Hinweise für erhebliche Probleme. Das REK bietet damit keine Entscheidungshilfe für die Grundsatzfrage, ob Rheinfelden gut beraten ist, wenn es an der bisherigen Wachstumsstrategie mit entsprechendem Bauboom festhält. Das REK setzt vielmehr einen entsprechenden Grundsatzentscheid voraus, obschon diese Frage öffentlich gar nie diskutiert, geschweige denn entschieden wurde.

Das REK sieht gleichzeitig die Verdichtung des Zentrums von Rheinfelden als auch die Erstellung einer neuen Siedlung an der Peripherie (Rheinfelden-Ost) für rund 2200 Personen mit zusätzlicher Gewerbeansiedlung vor. Dies ungeachtet dessen, dass das hiesige Bevölkerungswachstum – möglicherweise aufgrund von ungelösten oder gar unlösbaren Ver- kehrs-/Transportproblemen – ins Stocken geraten ist; sowohl Rheinfelden als auch das Untere Fricktal hatten im Jahr 2019 einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen. Unter diesen Voraussetzungen ist für mich das Vorhaben des REK, beides, also Verdichtung des Zentrums von Rheinfelden wie auch eine neue Siedlung gleichzeitig forcieren zu wollen, von vornherein ein Unding.

Zur Illustration: Die Bevölkerungszahl von Rheinfelden ist seit dem Jahr 2000 bis heute um rund 2800 Einwohner angewachsen. Bereits ohne die REK-Pläne bieten die beiden noch im Bau befindlichen Überbauungen «Furnierwerk» und die zweite Etappe «Salmenpark» zusätzlichen Wohnraum für rund 600 Personen!

Mein Kommentar zum REK fällt daher relativ knapp aus: «nicht einverstanden». Meine Anregung ist, dass nun das Bahnhofareal entwickelt und anschliessend in Ruhe analysiert wird, wo Rheinfelden entwicklungstechnisch steht, bevor allenfalls die Schleusen für einen erneuten beziehungsweise – wie im REK vorgesehen – finalen Bauboom geöffnet werden.

MARKUS TROTTMANN, RHEINFELDEN


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