Interpellation von Grossrat Bernhard Scholl

Der Aargauer Regierungsrat sieht nur geringes Potenzial für eine Verbesserung der ÖV-Verbindungen aus dem unteren Fricktal nach Aarau. Dies schreibt er als Antwort auf einen Vorstoss von Grossrat Bernhard Scholl. Dieser ist damit gar nicht zufrieden.

Valentin Zumsteg

Richtung Basel ist das untere Fricktal sehr gut mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Anders sieht es Richtung Osten und nach Aarau aus; vor allem die Busverbindungen aus dem Möhlintal verfügen über schlechte Anschlüsse. Dies kritisierte der Möhliner FDP-Grossrat Bernhard Scholl im November in einer Interpellation an den Aargauer Regierungsrat (die NFZ berichtete). Jetzt liegt die Antwort vor. Kurz zusammengefasst: Die Regierung sieht nur wenig Spielraum für Verbesserungen. «Mit dieser Antwort bin ich gar nicht zufrieden. Ich empfinde sie als respektlos», erklärt Scholl dazu.

«Potenzial zu gering»
Konkret schreibt die Regierung: «Mit einer geänderten Ausrichtung der Anschlüsse Richtung Osten würden die Anschlüsse Richtung Basel stark verschlechtert. Für zusätzliche Bus-Kurse erachtet der Regierungsrat das Potenzial als zu gering und die Kosten, respektive die anfallenden Abgeltungen im geschätzten sechsstelligen Bereich, als zu hoch.» Bis jetzt sei immer unbestritten gewesen, dass sehr gute Anschlüsse am Bahnhof Möhlin primär auf die S1 Richtung Basel und zusätzlich in Möhlin Post Anschlüsse an die Linie 50.088 ins Zentrum von Rheinfelden bestehen müssen. «Da die Abfahrtszeiten der S1 am Bahnhof Möhlin Richtung Stein-Säckingen-Frick/Laufenburg acht Minuten von den Zeiten Richtung Basel abweichen, sind die Verbindungen in Richtung Osten systembedingt nicht attraktiv», betont die Regierung. Mittelfristig, das heisst im Horizont 2025, sollen die Schnellzüge Zürich- Baden-Brugg-Basel in Möhlin halten und die Buslinie aus dem Möhlintal werde zusätzliche Anschlüsse an den IR Richtung Frick-Brugg-Baden-Zürich sicherstellen, hält die Regierung weiter fest.

«Weitere Schritte»
Bernhard Scholl wollte von der Regierung auch wissen, welche Möglichkeiten sie sieht, um die Postautokurse von Aarau an die S1 in Frick Richtung Westen zu ermöglichen. «Im Grundtakt stellt die Buslinie 136 (Benkerjoch) die Anschlüsse in Frick von und nach der S1 Richtung Basel her. Aktuell haben wir aus dieser Region keine Begehren für geänderte Anschlussbeziehungen am Bahnhof Frick», heisst es aus Aarau. Damit gibt sich Bernhard Scholl nicht zufrieden. «Ich überlege mir weitere Schritte. Ich möchte mit der Regionalplanung Fricktal Regio das ganze ÖV-Konzept für das Fricktal anschauen», erklärt Scholl. Eigene Erfahrungen und Hinweise aus der Bevölkerung haben ihn auf das Thema und die Probleme aufmerksam gemacht, erklärt er.