«Eine ausserordentlich schwierige Phase»

  17.01.2020 Fricktal

BZF zwischen Kontinuität und grundlegendem Wandel

Das Berufsbildungszentrum Fricktal (BZF) in Rheinfelden befindet sich mitten in einem grundlegenden Reformprozess. Rektor Hans Marthaler sprach am Gemeindeseminar in Frick über den Umbruch und hatte trotz allem auch Positives zu vermelden.

Simone Rufli

Das Erfreuliche zuerst. Mit Ausnahme von einer Person konnte bereits für alle 21 vom Abbau betroffenen Lehrpersonen am Berufsbildungszentrum Fricktal in Rheinfelden eine Lösung gefunden werden. 16 haben das BZF um Unterstützung gebeten, 15 konnten vermittelt werden, vier brauchten keine Unterstützung und nur eine Person ist noch auf der Suche nach einer neuen Stelle. Wie die NFZ berichtete, fallen ab dem Schuljahr 20/21 500 gewerblich Lernende am Berufsbildungszentrum in Rheinfelden weg. Die Gesamtschülerzahl sinkt von heute 700 auf rund 250. Vom Abbau betroffen sind elf Vollzeitstellen, verteilt auf 21 Lehrpersonen.

Doch noch ist es nicht soweit. «Wir setzen alles daran, den Betrieb bis zum letzten Schultag vollumfänglich aufrechtzuerhalten», betonte Hans Marthaler, im sechsten Jahr Rektor des BZF in Rheinfelden. Er sprach in seinem Referat am zweiten Tag des Gemeindeseminars im Rampartsaal in Frick von einer «ausserordentlich schwierigen Phase», in der sich das BZF derzeit befinde. Zuvor hatte bereits Regierungsrat Alex Hürzeler davon gesprochen, dass die Aufgabe für Marthaler nicht leicht sei.

Das BZF hat heute 700 Lernende in zehn Berufen. Nach der Umsetzung der Reform per 1. August 2020 werden es noch gut 250 Lernende in fünf Berufen sein. Das heute noch gemischte Berufsbildungszentrum, das kaufmännische und gewerbliche Berufe unter einem Dach vereint, wird zur reinen KV-Berufsschule.

Strukturanpassungen
Dass Rheinfelden im gleichen Zug zum Aussenstandort des Brugger Kompetenzzentrums für Gesundheit und Betreuung wird und 144 Lernende im Gesundheitsbereich hinzugewinnt, bringe dem BZF nichts. Marthaler: «Immerhin führt es dazu, dass die Schulräume ausgelastet bleiben.»

Jetzt gehe es darum, die Schule im KV-Bereich gut aufzustellen, einen Businessplan light auszuarbeiten sowie auf allen Ebenen Strukturanpassungen vorzunehmen, betonte Marthaler. Die Struktur des Schulvorstandes (Aufsichtsgremium) mit heute 13 Mitgliedern wird genauso überarbeitet wie die Organisation der Schulleitung, die von derzeit drei auf künftig zwei Führungsebenen reduziert werden wird, wie Marthaler ausführte.

Durchlässigkeit im KV-Bereich
Positiv sei, dass mit der Konzentration aller drei KV-Profile in Rheinfelden die Durchlässigkeit gewährleistet werde, bemerkte Marthaler. Neu sind nun auch Fricktaler Berufsmaturanden (M-Profil) in Rheinfelden, die jetzt noch nach Brugg in die Schule gehen müssen.

Dass die Verantwortlichen im BZF trotz allem neue Lichtblicke sehen, veranschaulichte Marthaler mit seinem Schlussbild, einem schönen Sonnenuntergang neben dem BZF. Was Gastgeber Christian Fricker (Präsident Fricktal Regio) zur Bemerkung veranlasste, dass auf jeden Sonnenuntergang ein neuer Sonnenaufgang folgt.


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