Salziges
17.01.2020 KolumneWem die Stunde schlägt
Ein bisschen lustig ist es ja schon: Angeblich sind in den Münchner Uhrengeschäften kurz vor Weihnachten die Rolex-Uhren ausgegangen. Man stelle sich dies vor: Das ist für die dortige Schickimicki-Szene eine wahre Katastrophe, dagegen wirkt die Klimakrise wie ein laues Lüftchen. Vielleicht gibt es mittlerweile bereits ein Hilfswerk, dass sich dieser Not annimmt.
Von Reichen lernt man zwar nicht unbedingt sparen, aber investieren. In den vergangenen Jahren haben sich die teuren Zeitmesser aus der Schweiz durchaus als sinnvolle Investition erwiesen. Wer eine Rolex ergattert, kann sie in der Regel später wieder gut verkaufen – oftmals sogar mit einem satten Gewinn. Sie werfen jedenfalls mehr ab als der Sparbatzen auf dem Bankkonto, der von den steigenden Gebühren weggeknabbert wird. Deswegen tragen wahrscheinlich viele Banker teure Schweizer Uhren, denn sie verdienen auch bei Nullzinsen gut.
Übrigens: Im Fricktal gibt es das gleiche Problem wie in München. Hier kann man auch nirgends mehr eine Rolex kaufen – allerdings nicht nur kurz vor Weihnachten, sondern während des ganzen Jahres. Der Grund ist aber ein anderer als in der bayrischen Hauptstadt: Die «arme» Region hat schlichtweg keine entsprechenden Geschäfte. Das Fricktal ist eben doch nicht St. Moritz.
DER SALZSTREUER
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