Referendumskomitee

  24.01.2020 Leserbriefe

Das Referendumskomitee OSZF und mittlerweile auch der Gemeinderat Mumpf wollen den Verkauf des OSZF-Schulhauses verhindern und spielen ein hochriskantes Pokerspiel mit «fremden» und «eigenen» Steuergeldern. An den bisherigen Orientierungsversammlungen konnte klar entnommen werden, dass Schupfart wie auch Obermumpf seine Schulkinder nicht ausschliesslich nach Mumpf senden werden. Unwahrscheinlich oder eigentlich unmöglich ist die Stilllegung der Schulliegenschaften in Obermumpf und auch in Schupfart. Die Anlagen werden nicht nur durch die Schule, sondern auch durch Vereine und die politische Gemeinde (Versammlungslokal) genutzt. Ersatzbauten für viel Geld wären notwendig.

Die Wahrscheinlichkeit, dass an einer der beiden Gemeindeversammlungen ein Kredit für den Auskauf von Wallbach von mindestens 3059’700 Franken abgelehnt würde, ist mehr als nur wahrscheinlich.

Bei einem «NEIN» wird somit das OSZF-Schulhaus weder verkauft noch nachher als Primarschulzentrum genutzt. Ein neuer Käufer für die Anlage ist nicht in Sicht, denn es ist auch nicht anzunehmen, dass der Gemeinderat Mumpf, welcher auf sein Vorkaufsrecht bereits verzichtet hat, das OSZF-Schulhaus doch noch für den Preis von 9’300’000 Franken kaufen wird.

Einen Plan «B» für den erwähnten Fall (kein Verkauf & keine Nutzung) konnte das Referendumskomitee nicht aufzeigen und sämtliche fünf Gemeinderäte von Mumpf hatten wohl wichtigere Termine und nahmen nicht an der Podiumsdiskussion des Schulverbandes OSZF in Mumpf teil.

Das Referendumskomitee sowie der Gemeinderat Mumpf spielen ein bedenkliches Pokerspiel, bei welchem es im schlimmsten Fall um 9’300’000 Franken (jetziger Verkaufspreis) sowie jährlich wiederkehrende Betriebskosten von 110’000 Franken geht. Man könnte also sagen: «All in».

Nicht nur die Gemeinden Wallbach, Schupfart und Obermumpf sind von diesem zweifelhaften Pokerspiel mit deren Steuergeldern betroffen. Auch die Gemeinde Mumpf verliert bei diesem Spiel im schlimmsten Fall 2’306’400 Franken zuzüglich 27’280 Franken wiederkehrend pro Jahr (Anteil Betriebskosten).

Vielleicht kann sich die Gemeinde Mumpf – der Gemeinderat Mumpf wird dies sicherlich wissen – dieses gefährliche Pokerspiel leisten und hat die nötigen finanziellen Mittel, diesen Verlust ohne weiteres zu verkraften. Und da wäre noch die HPS Fricktal. Auch die Zukunft einer HPS im Fricktal steht auf dem Spiel und gehört zum Pokereinsatz des Referendumskomitees und des Gemeinderates Mumpf. Ob ohne das Schulhaus OSZF die Zukunft einer HPS im Fricktal gesichert ist, ist fraglich. Somit: «All in +».

Weiter wäre da noch das Wohl der Kinder. Fühlen sich die Kinder, welche die HPS danach allenfalls in Brugg oder Aarau besuchen müssten (Schulweg) besser als im Fricktal? Fühlen sich die Kinder im Fischingertal wirklich wohl, wenn ihnen die Möglichkeit genommen wird, in einem Dorfverein mitzumachen, da die bestehenden Räumlichkeiten für die Vereine in ein «Hotelkomplex» um genutzt wurden (Vorschlag Referendumskomitee)? Fühlen sich die Kinder wohl, wenn sie erwachsen sind und einen Schuldenberg und massiv hohe Steuern infolge eines verlorenen Pokerspiels ihrer Eltern antreffen?

Ich bin nicht bereit, unsere gut erhaltenen Schul- und Sportanlagen in Obermumpf zu schliessen und die sinnvoll getätigten Investitionen (für unsere Schüler/Kinder und Vereine) auf einen Schlag zu vernichten. Als Obermumpfer Steuerzahler bin ich auch nicht bereit, ein solches Pokerspiel zu spielen.

Wer nicht mit «fremden» oder «eigenen» Steuergeldern Poker spielt, legt am 9. Februar ein klares «Ja» zum Verkauf des OSZF-Schulhauses an die MBF in die Urne.

MARCEL ROHRER, OBERMUMPF


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