Radball auf höchstem Niveau

  21.01.2020 Möhlin, Sport

Die Weltspitze zu Gast beim Weltcupfinale in Möhlin

Letzten Samstag fand in der Steinli-Turnhalle von Möhlin das Radball-Weltcupfinale statt. Dabei demonstrierten die Favoriten ihre Weltklasse, der VCR Möhlin sein Organisationstalent und die Zuschauer ihre Begeisterung.

Birke Luu

In seinem Finalspiel gegen Japan gewann das Möhliner Heimteam, bestehend aus Stefan Lützelschwab und Nick Metzger, überlegen 7:2 – allerdings ging es dabei um Platz 9, nicht um Platz 1. Doch sie seien mit diesem Ergebnis zufrieden, lachen die Lokalmatadoren, da sie «realistisch ambitioniert» in das Turnier gestartet waren, wie es ihr Trainer Gabriel Walser ausdrückte. Da sie erst durch die Wildcard ihres Vereins, der diesen wichtigen Grossevent ausrichtete, an diesem Anlass teilnehmen durften, hatten sie ihre Erwartungen von Anfang an nicht allzu hoch angesetzt. Schliesslich spielte man gegen die versammelte Weltklasse des Hallenradballs!

«Geniales Erlebnis»
Und genau auf diesem Niveau hatte das Turnier auch begonnen: Möhlin gegen die amtierenden Weltmeister aus Österreich, die zudem ihren Weltcup-Sieg der letzten Saison verteidigen wollten. Endstand 9:1 für die Gäste, doch die Möhliner sind begeistert: «Das Spiel gegen die Weltmeister war unser schönstes Spiel. Es war äusserst intensiv, schnell und technisch hochstehend. Wir konnten also viel lernen.» Für die Weltspitze fehle ihnen noch das blinde Finden auf dem Spielfeld, sind sich die Teamkollegen einig. Aber es war schliesslich ihre erste gemeinsame Saison. Nick Metzger sprang zunächst kurzfristig für den verletzten Kollegen von Stefan Lützelschwab ein, schliesslich wurde dann eine feste Partnerschaft daraus. «Radball ist eine intime Sportart», erklärt ihr Trainer, «da muss man als Mensch wie auch als Spielertyp zusammenpassen, so dass sich daraus dann das gegenseitige blinde Spielverständnis entwickelt, das beim Radball so wichtig ist».

Höchste Perfektion
Wie genau dies in Perfektion aussieht, demonstrierten die amtierenden Welt- und Europameister vom RC Höchst aus Österreich. Sie wollten ihren Weltcup-Titel in Möhlin verteidigen. Dies gelang ihnen und zwar auf eindrucksvolle Weise. Patrick Schnetzer und Markus Bröll beeindruckten mit ihrem schnellen, kraftvollen Spiel, bei dem sie Druck machten und variantenreiche Aktionen ausführten wie beispielsweise ihre Weltklasseausführung eines abgefangenen Torschusses. Team Höchst spielte damit auf seinem eigenen Weltklasse-Niveau und gewann klar und unbestritten mit 9:1 das Finalspiel. Zweiter wurde das Team aus Stein (D), Dritter die Radballer aus Obernfeld (D). Das beste Schweizer Team war der RMV Pfungen auf Platz 4, Team Altdorf belegte Rang 8 vor Möhlin auf Platz 9.

Übertroffene Erwartungen
Da Radball eine Randsportart ist, die oft nur wenig Beachtung findet, waren die Organisatoren des VCR Möhlin umso begeisterter von der diesmaligen Aussenwirkung. «Es ist fantastisch, wie voll die Halle ist. Es sind viele da, die Radball bislang nicht kannten», schwärmt Stefan Lützelschwab in seiner Rolle als OK-Mitglied. Auch OK-Präsident Freddy Soder zeigte sich überwältigt von der tollen Stimmung und war überaus zufrieden mit der reibungslosen Durchführung dieses bedeutenden Grossanlasses. Eine Spitzenorganisation, mitreissendes Publikum und Sport auf höchstem Weltklasse-Niveau, so etwas gibt es eben auch bei Randsportarten.


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