Mumpfer Gemeinderat hat andere Pläne für das Schulgebäude

  28.01.2020 Wallbach/Mumpf, Schule

Der Gemeinderat wirbt für ein Nein zum Verkauf

In Mumpf hat der Gemeinderat am Samstag seine Haltung bekräftigt, das ehemalige Oberstufenschulhaus nicht zu verkaufen. Er hofft, dass dieses moderne und gut ausgestattete Gebäude stattdessen zum gemeinsamen Primarschulhaus für die Gemeinden Mumpf, Obermumpf und Schupfart wird.

Edi Strub

FISCHINGERTAL. An einer Informationsveranstaltung in der Turnhalle orientierten der Mumpfer Gemeindeammann Stefan Güntert und die für Schulfragen zuständige Eveline Güntert über ihre Sicht der Dinge. Für beide scheint klar, dass der Verkauf des leer stehenden Oberstufenschulhauses in Mumpf an die Stiftung MBF ein Fehler wäre. Denn nur in diesem Gebäude sei genügend Raum vorhanden, um für alle drei Gemeinden ein Primarschulzentrum zu schaffen. Es gebe im ehemaligen OSZF ein gutes Angebot an Räumen wie Bibliothek, Mediathek, Musikzimmer, Aula, Werkräume und Küche. Das seien alles Dinge, die für einen zeitgemässen Unterricht gemäss neuem Lehrplan unabdingbar seien. Die Lehrer, die Schulleitung und das Sekretariat wären alle am selben Ort. Die Schüler könnten gemeinsam essen und nach dem Unterricht zum Beispiel Aufgabenhilfe in Anspruch nehmen. Keine der anderen Lösungen, die vorgeschlagen wurden, erfülle alle diese Anforderungen. Darum wäre es falsch, das OSZF, wie es das Ja-Lager wolle, an die MBF für die Heilpädagogische Schule HPS zu verkaufen.

Vorgeschlagen wurde zum Beispiel von der Ja-Seite, die Primarschüler nach Stufen auf die drei Gemeinden zu verteilen. So könnten alle drei Gemeinden ihre Schulhäuser behalten. Das hätte nach Eveline Güntert aber den Nachteil, dass Schüler und Lehrer auf drei Standorte verteilt wären. Der Kontakt unter den Lehrern und die Übernahme von Stellvertretungen wären schwierig. In einer Familie mit drei Kindern könnte es auch vorkommen, dass jedes der Kinder in einer anderen Gemeinde in die Schule gehen müsste. Das wäre aus Sicht des Mumpfer Gemeinderats keine gute Lösung. Qualität und Kontinuität des Unterrichts wären gefährdet. Die Kosten ausserdem hoch, weil drei Schulhäuser zu unterhalten und zu betreiben sicher teurer sei als nur eines.

Gemeindeammann Stefan Güntert und Gemeinderätin Eveline Güntert zeigten im Gespräch mit der Neuen Fricktaler Zeitung Verständnis dafür, dass alle drei Gemeinden an ihren Schulhäusern festzuhalten versuchen. Das sei legitim. Andrerseits sei es so unmöglich, zu einer wirklich guten und dauerhaften Lösung zu kommen. Wenn der Verkauf des Oberstufenschulhauses an die HPS von den Stimmbürgern aber gutgeheissen werde, werde man diesen Entscheid akzeptieren und nach den bestmöglichen Lösungen suchen.

Der Kampf um ein Ja oder Nein zum Schulhausverkauf wird in den drei Gemeinden zum Teil ziemlich emotional geführt. Das sei schade, meinte Stefan Güntert. Es seien auch Fehler passiert. So hätte der Mumpfer Gemeinderat an der Podiumsdiskussion am Samstag vor einer Woche teilnehmen sollen, meinte Stefan Güntert selbstkritisch. Das Podium sei kurzfristig angesetzt worden und habe mit anderen Terminen kollidiert. Man hätte aber versuchen sollen, irgendwie eine Lösung zu finden, so Güntert.

Die rund sechzig Personen, die zur Informationsveranstaltung in die Turnhalle Kapf im Mumpf kamen, stellten nach den Ausführungen der zwei Vertreter des Gemeinderats keine Fragen. Es seien wohl vor allem Stimmbürger gekommen, die im Wesentlichen mit der Haltung des Gemeinderats einverstanden seien, erklärte einer der Anwesenden. Die Abstimmung über den Verkauf des OSZF-Schulhauses findet am 9. Februar statt.


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