Gewerbe sieht Chancen

  16.01.2020 Gewerbe, Rheinfelden, Möhlin

Anlässlich eines Workshops konnten sich die Mitglieder des Gewerbevereins Rheinfelden und Möhlin zur Entwicklung des Gebietes «Bahnhof Möhlin Nord» äussern. Nur wenige nutzten diese Gelegenheit, es wurde aber engagiert diskutiert. Unter anderem wurde die Schaffung eines Gewerbeoder Businessparks angeregt. (vzu)


Gewerbler sehen Chancen  für künftige Entwicklung

Workshop für Gewerbevereine Rheinfelden und Möhlin

Die Gemeinden Möhlin und Rheinfelden wollen das Gebiet «Bahnhof Möhlin Nord» gemeinsam entwickeln. Anlässlich eines Workshops konnten sich die Gewerbetreibenden von Möhlin und Rheinfelden dazu äussern.

Valentin Zumsteg

Rund 30 Gewerbler aus Möhlin und Rheinfelden haben sich am Montagabend im Rheinfelder Kurbrunnen eingefunden. Die beiden Gemeinden luden zu einem Workshop zum Thema «Gewerbe, Unternehmen im Gebiet Bahnhof Möhlin». In diesem Entwicklungs- und Wohnschwerpunkt, der sowohl Möhliner als auch Rheinfelder Gebiet umfasst, können zwölf Hektaren Land eingezont werden. Über zehn Hektaren davon gehören der Schweizer Salinen AG. «Das ist eine einmalige Chance. Auf grüner Wiese können wir eine Arbeits- und Wohnzone planen», sagte der Möhliner Gemeindeammann Fredy Böni.

«Raumplanerisch ein 6er im Lotto»
Für den Rheinfelder Stadtammann Franco Mazzi ist das «raumplanerisch ein 6er im Lotto». Beim Bahnhof Möhlin gibt es auf drei Seiten unüberbaute Flächen an bester Lage. «Eine solche Situation gibt es sonst kantonsweit kaum irgendwo», so Mazzi. Möhlin und Rheinfelden hoffen, dass auf einem Teil dieses Gebietes die geplante Mittelschule Fricktal angesiedelt werden kann. Sie haben sich beim Kanton gemeinsam darum beworben. Eine solche Schule könnte der Kern der künftigen Entwicklung sein. Sie benötigt – mit Reserven – rund vier Hektaren Land, wie Mazzi ausführte.

Klar ist aber auch, dass sich die Entwicklung eines solchen Gebiets
– zumal zwei Gemeinden davon betroffen sind – anspruchsvoll gestaltet. Aus diesem Grund soll der Prozess breit abgestützt werden. Dazu finden unter anderem Workshops für die Bevölkerung und verschiedene Interessengruppen statt (die NFZ berichtete). Am Montag stand nun das Gewerbe im Zentrum. Die Gewerbler, die bereits im Vorfeld einen Fragebogen ausfüllen konnten, sollten das Potenzial des Standorts aus ihrer Sicht abschätzen und formulieren, welche Anforderungen an die gewerblichen Nutzungen für die Testplanung sie sehen.

Platz für Start-ups und Kleingewerbe
In drei Gruppen wurde intensiv diskutiert. Ein wichtiges Anliegen ist vielen, dass genügend Raum entsteht für Start-ups und kleinere Betriebe. Auch die Mischung von Wohn- und Arbeitszone in einem Teilgebiet wird begrüsst. Gleichzeitig regte eine Gruppe an, dass ein Teil des Landes der Spekulation entzogen wird und so sichergestellt ist, dass die Gewerbeflächen für kleinere Betriebe erschwinglich bleiben. Ein Modell dafür müsste noch gefunden werden. Weitere Stichworte, die genannt wurden, waren die Schaffung eines Businessund/oder Gewerbeparks. Auch die Bildung von Konsortien für die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen war eine Idee. «Land ist teuer, wir sollten auch in den Boden denken und nicht nur oberirdisch bauen», sagte ein Gewerbler. Andere plädierten dafür, dass es in den Randgebieten Flächen für die Industrie geben sollte. Insgesamt ist deutlich geworden, dass die Gewerbetreibenden die mögliche Entwicklung beim Bahnhof Möhlin als Chance sehen.

Die Ergebnisse des Abends und der weiteren Workshops werden bis April/Mai ausgewertet und anschliessend der Öffentlichkeit präsentiert. An den Kosten von 510 000 Franken für die Testplanung wollen sich Möhlin, Rheinfelden und die Schweizer Salinen AG zu je einem Drittel beteiligen. Über entsprechende Kredite werden die Gemeindeversammlungen im Juni entscheiden.


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