Erfolge bei Aufwertungsmassnahmen

  24.01.2020 Gipf-Oberfrick

In Gipf-Oberfrick wartet man ungeduldig auf die Rückkehr der Mauersegler, die im August ihre erste Flugreise nach Afrika antraten. Auch andere, bereits verschwunden geglaubte Vögel, konnten wieder gesichtet werden.

Neben den üblichen Arbeitseinsätzen wie Heckenpf lege, Weiher putzen, Weiden schneiden und Nistkasten reinigen hat der Natur- und Vogelschutzverein Gipf-Oberfrick weitere Massnahmen zur Aufwertung von Hochstammbaumgärten umgesetzt. Dazu gehören Ast- und Steinhaufen für Kleintiere, verschiedene Typen Nisthilfen an den Obstbäumen, sowie in Hanglagen auch Bruchsteinmauern mit integrierten Nistkästen für den Wiedehopf. Dieser wurde in letzter Zeit da und dort wieder beobachtet und somit ist die Hoffnung berechtigt, dass er eines Tages hier wieder zu brüten beginnt. Dominik Hohler, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Gipf-Oberfrick, konnte im Jahresrückblick an der kürzlich durchgeführten GV berichten, dass bereits ein Paar des verschwunden geglaubten Gartenrotschwanzes bis im Mai regelmässig beobachtet werden konnte, und zwei Paare des Trauerschnäpper haben in den aufgewerteten Gebieten gebrütet.

700 Kilo Kirschen zu Saft verarbeitet
Dank reger Mithilfe von Vereinsmitgliedern konnten im März an einem Samstagmorgen 50 neue Nistkästen zusammengebaut werden. Anfang April lockte das beliebte Pflanzen von Jahrgangsbäumen viele Familien an den Märtenweg, wo zwei Hochstammkirschbäume gesetzt wurden. Im Juni pf lückten viele fleissige Hände 700 Kilo Kirschen, die zu Hochstamm-Chriesisaft verarbeitet wurden. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Förderung von Biodiversität zugute. Anfang Juli beteiligte sich der Verein mit einer Standaktion am bereits traditionellen Chriesifäscht. Der Jugendklub Pirol wurde Mitte August zum Goldwaschen ins Napfgebiet begleitet, und im September war der Verein mit einem Informationsstand am «Flohmi am Bach» präsent.

Ohne eine gesunde Vereinskasse können diese vielen Aktionen nicht durchführt werden. Trotz hohen Abgaben an die Dachorganisation konnte Kassierin Regine Leutwyler sogar eine leichte Vermögensvermehrung melden. Dies dank Beiträgen von Birdlife, zum Beispiel für Pf legearbeiten, und dank einer grosszügigen, einmaligen Spende des Vereins Flohmi am Bach. Somit konnte auch der Mitgliederbeitrag bei 25 Franken belassen werden.

Das Jahresprogramm 2020 hält neben den üblichen Arbeitseinsätzen einige besondere Schwerpunkte bereit, unter anderem einen Tag der Artenvielfalt am 23. Mai, der erstmals in Gipf-Oberfrick durchgeführt wird, und die Regio-Vereinsreise auf den Feldberg im Schwarzwald, zu der man sich über die Webseite des Vereins informieren und anmelden kann.

24 Mauersegler erblickten in Gipf-Oberfrick das Licht der Welt
Nebst einem kleinen Imbiss gehört jeweils auch ein Vortrag zu einer GV des NVV. Über den Mauersegler, der im Dorf wieder als Brutvogel angesiedelt werden konnte, berichtete Werner Fasolin. Im Schaffnerhaus in der Gipf begann er vor zwölf Jahren mit einem ersten Nistkasten für diesen akrobatischen Flugkünstler, der nur für drei Monate zum Brüten hier verweilt, danach die übrige Zeit dauernd fliegend in Afrika verbringt. Die Ansiedlung verlief von Beginn an so erfolgreich, dass in den Maueröffnungen laufend weitere Nistmöglichkeiten eingebaut wurden. Da diese Kästen vom Dachraum her geöffnet werden können, lässt sich das Heranwachsen der jungen Mauersegler laufend beobachten. 2019 haben neun Brutpaare 24 junge Mauersegler ausgebrütet, die Ende Juli, Anfang August ihre erste Flugreise nach Afrika antraten. Im Schaffnerhaus wartet man bereits ungeduldig auf die Rückkehr der Spyre, wie die Vögel in der Mundart auch heissen, und die übrigens mit den Schwalben nicht verwandt sind. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote