Ein Wasserleck rüttelt wach

  21.01.2020 Fricktal, Schwaderloch

In Schwaderloch gingen im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Liter Wasser durch einen Wasserleitungsbruch verloren. Auch in anderen Gemeinden gibt es grosse Verluste.

Bernadette Zaniolo

«Aufgrund hohen Wasserverbrauchs, benötigen wir Ihre Hilfe», so der Aufruf, kurz vor Weihnachten, an die Bevölkerung in den amtlichen Nachrichten von Schwaderloch. Geräusche im Keller, Geräusche bei der Wasseruhr, hohe Feuchtigkeit oder Wassereinbruch im Keller sowie wenn Wasser aus dem Boden sprudelt: all dies sind Anzeichen für ein mögliches Leitungsleck. Da Schwaderloch über ein kleines Leitungsnetz verfügt, wurde der anfängliche Wasserverlust von 300 bis 400 Minuten-Litern schnell bemerkt.

Geräusche ernst nehmen
Bis der Ort jedoch eruiert werden konnte, waren es bereits zirka 1500 Minuten-Liter. «Es ist ein extrem grosser Verlust», wie die Schwaderlocher Gemeindeschreiberin Marianne Mühlberg auf Anfrage sagt. Es handelt sich insgesamt um 2500 Kubikmeter Wasser. Marianne Mühlberg macht deshalb klar: «Lieber einmal zuviel, als zu wenig den Brunnenmeister kontaktieren und ungewöhnliche Geräusche ernst nehmen.» Zugleich verweist sie darauf, dass es auch in anderen Gemeinden immer wieder zu solchen Lecks kommt. Dies bestätigen etwa die Gemeinden Frick und Magden. «Wir hatten im letzten Jahr fünf Wasserleitungsbrüche im öffentlichen Netz und 13 bei privaten Hausanschlussleitungen», teilt die interimistische Gemeindeschreiberin von Magden, Renate Kaufmann, mit. Das entspricht geschätzten 2000 bis 2500 Kubikmeter (2,5 Millionen Liter) Wasserverlust in Magden im letzten Jahr. Zu einem grösseren Einzelfall sei es in den letzten Jahren nicht gekommen. In Magden ist seit diesem Jahr nebst der Überwachung des Leitungsnetzes ein Leckortungssystem im Einsatz. Gemäss Brunnenmeister Nicola Leone kam es auch in Frick im letzten Jahr zu zirka 20 Leitungsbrüchen. «Die grossen findet man schnell», sagt er. Die kleinen würden aber manchmal zu einem grösseren Schaden führen, weil sie unbemerkt bleiben und daher über eine längere Zeit Wasser verloren gehe. «Ein Rauschen ist ernst zu nehmen», sagt er. Die Schadensumme hänge auch davon ab, wo das Leck sei.

Grundwasserspiegel: Es braucht noch viel mehr Regen
Im Zusammenhang mit den Lecks ging die NFZ auch der Frage nach, ob sich die Wasserversorgungssituation durch die Regenfälle gebessert hat. «Unser Grundwasserspiegel ist seit längerem auf einem Tiefstand und kann sich mit ein paar Regenfällen nicht erholen. Für eine Erholung des Grundwasserspiegels bräuchte es viel mehr Regen», so Renate Kaufmann bezogen auf Magden. Auch der Brunnenmeister von Frick hofft auf weiteren Regen, vor allem im Frühling. Jetzt wäre Schnee wünschenswert, denn dieses Wasser versickert viel langsamer. Obwohl Laufenburg über einen grossen Grundwasserstrom verfügt, rät auch der dortige Brunnenmeister Kurt Obrist zu einem sparsamen Wasserverbrauch. «Wir müssen diese lebenswichtige und wertvolle Ressource schonen.»


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