Das Fricktal am Puls der Zeit

  21.01.2020 Frick

Bestandspflege der bestehenden Unternehmen ist genauso wichtig wie die Ansiedlung neuer Firmen

Die Vertreter aller Fricktaler Gemeinden wurden an der Fricktalkonferenz in Frick über den Stand diverser Projekte informiert. Dazu gehörten etwa die Standortförderung, die Mobilitätsstrategie oder auch das Sisslerfeld.

Susanne Hörth

Meinrad Schraner, Vorstandsmitglied beim Planungsverband Fricktal Regio, zeigte den Gemeindevertretern an der Fricktalkonferenz eindrücklich auf, wie wichtig eine Mobilitätsstrategie für das Fricktal ist. Er verwies unter anderem auf die Zunahme des Individualverkehrs wie auch auf die Siedlungsentwicklung. Neuralgischen Punkten, dazu zählt die Situation im Strassennetz im Sisslerfeld, gelte erhöhte Aufmerksamkeit. Hierbei wurde auch die Bemerkung aus der Versammlung nach der Notwendigkeit der angedachten neuen Rheinbrücke beim Kreisel im Hardwald zwischen Laufenburg und Sisseln aufgegriffen. Diesem neuen Übergang werde bei der Gebietsentwicklung Sisslerfeld ganz bestimmt auch grosse Beachtung geschenkt, betonte Daniel Kolb. Der Leiter der kantonalen Abteilung Raumentwicklung beim BVU hatte am Freitagnachmittag zum Sisslerfeld referiert (siehe dazu auch Ausgabe vom Freitag, 17. Januar, Seite Nordwestschweiz.)

Die Erarbeitung der Mobilitätsstrategie Fricktal wird, so Meinrad Schraner, ins Budget 2021 aufgenommen. Bereits im laufenden Jahr werden schon Vorarbeiten geleistet und die Gemeinden in geeigneter Form auch mit einbezogen. Zudem sollen die verschiedenen Eigeninteressen aufeinander abgestimmt werden.

Hohe Wirtschaftlichkeit
Was aus verhältnismässig hoher Flugebene bei der Präsentation der Fricktal-Visionen bereits angesprochen wurde, präsentierte sich in den Ausführungen von Judith Arpagaus teilweise schon im Anflug oder gar gelandet. Die Leiterin der Geschäftsstelle von Fricktal Regio befasst sich bereits seit 2016 mit dem Aufbau der Standortförderung. Jeder fünfte Franken ( jeder zweite Franken in der Life Sciences Branche) wird im Aargau im Fricktal erwirtschaftet. Damit platzierte sich unsere Region im Jahre 2018 nach Baden an zweiter Stelle. Mit 32 000 Beschäftigten im gleichen Jahr positioniert sich das Fricktal auf dem vierten Platz. Und gleich auf dem obersten Podestplatz kann es sich in Punkto Bevölkerungswachstum stellen. Auch was die Standortqualität anbelangt, muss sich das Fricktal nirgends hintenanstellen.

Mit der Standortförderung soll unter anderem auch auf die grossen Reserven an Arbeitszonen in der Region aufmerksam gemacht werden. Judith Arpagaus machte aber auch darauf aufmerksam, dass es nicht nur darum geht, neue Firmen und Unternehmen anzusiedeln und damit neue Arbeitsplätze in der Region zu generieren. «Wir müssen auch eine Bestandspf lege zu den ansässigen Unternehmen betreiben.» Denn: «Es kostet rund zehnmal mehr, eine Firma zum Ansiedeln als ein hiesiges Unternehmen zu überzeugen.» Gute, bereits vorhandene Beispiele für Aktivitäten in der Region nannte die Geschäftsstellenleiterin auch unter anderem mit Anlässen wie etwa «Schule trifft Wirtschaft», «Co-Working Space Rheinfelden» oder Vernetzungsanlässen von Gemeinden oder auch das «Wirtschaftsforum». Neu angegangen wird zurzeit auch ein Flächenmanagement, welches aufzeigt, wo welche Fläche verfügbar ist.

Laufende Projekte
Bevor Repla-Präsident Christian Fricker die Aufgabe zukam, Vorstandsmitglied Kathrin Hasler mit einem Blumenstrauss und einem herzlichen Dankeschön zu verabschieden, gab er einen Überblick über die aktuellen Projekte. Dazu gehört unter anderem der «Halbstundentakt Laufenburg». Hier wird im zweiten Quartal 2021 ein Vorprojekt ausgearbeitet Ein Jahr später soll voraussichtlich die Botschaft an den Grossen Rat erfolgen.

Zur erhofften «Wiedereröffnung Rheintalbahn» zwischen Koblenz und Laufenburg findet am kommenden Donnerstag, 23. Januar, von 18 bis 19.30 Uhr für Gemeinden und Grossräte eine Informationsveranstaltung im Kernkraftwerk Leibstadt statt.

Ebenfalls geplant ist eine Infoveranstaltung im Bezug auf die Revision Rheinuferschutzdekret in diesem Sommer.

In Bezug auf den Stand der geplanten Deponie für sauberes Aushubmaterial «Chremet» in Eiken erklärte Fricker, dass die Eingabe beim Kanton Ende letzten Jahres erfolgt sei. Bei der aktuellen Deponie in Münchwilen zeichnet sich ab, dass sie länger in Betrieb sein wird. Zuerst ist man davon ausgegangen, das Gelände so aufzufüllen, dass Firmen, die hier bauen werden, auch ein Kellergeschoss realisieren können. Auf dieses wird aus Kostengründen mittlerweile viel verzichtet. Was wiederum bedeutet, dass das Areal in Münchwilen auf Bodenkante mit sauberem Erdreich aufgefüllt wird. Fricktal Regio ist hierzu zu einer Stellungnahme gebeten worden.


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