Zwei Jahre lang hat Kurt Rolli vergeblich eine neue Stelle gesucht. Er stellte sich sogar mit einem Schild an den Strassenrand, um auf seine Situation aufmerksam zu machen. Seit Mitte November hat der 59-Jährige wieder eine bezahlte Arbeit.

Valentin Zumsteg

«Es geht mir richtig gut. Ich bin wunschlos glücklich», erklärt Kurt Rolli aus Rheinfelden. Zwei Jahre lang suchte der heute 59-Jährige, der im Oktober 2017 die Kündigung erhielt, eine neue Stelle; lange vergeblich. Er machte mit Plakaten auf seine Situation aufmerksam. Als dies nichts half, ging er einen Schritt weiter und stellte sich im vergangenen September mit einem Schild an den Strassenrand: «Suche Arbeit», stand darauf. Er unternahm alles, um nicht in die Sozialhilfe abzurutschen.

Ende September hat die NFZ über diese aussergewöhnliche Aktion berichtet. Das löste ein riesiges Echo aus und endlich bekam Rolli konkrete und seriöse Stellenangebote. An drei Orten konnte er zur Probe arbeiten. Schliesslich hat er sich für eine Vollzeitstelle beim Basler Medizinaltechnik-Unternehmen Medartis AG entschieden. Dort arbeitet er seit dem 18. November in der Produktion: «Das ist das schönste Vorweihnachtsgeschenk.» Sein technisches Flair und seine genaue und zuverlässige Arbeitsweise kommen ihm zugute. «Die Arbeit gefällt mir ausgezeichnet und ich habe sehr nette Kollegen. Hier möchte ich gerne bis zu meiner Pensionierung bleiben», erzählt Rolli.

Auch wenn er in den schwierigen Zeiten die Hoffnung und die Zuversicht nie verloren hat, ist er nun sehr erleichtert, dass er mit 59 Jahren noch eine neue Stelle finden konnte. «Jetzt schlafe ich wieder besser. Der Druck ist weg. Ich bin sehr dankbar – der Firma, die mich angestellt hat, und meiner Familie, die immer an mich glaubte», sagt Rolli. Damit findet diese Geschichte ein Happy-End.