ZUM GEDENKEN

  06.12.2019 Fricktal

Vico Silvestri, Effingen

Bleibende Spuren hinterlassen

Der unerwartete Hinschied des langjährigen Effinger Behördenmitgliedes Vico Silvestri am 10. November hat in der Region und weit darüber hinaus Bestürzung und Anteilnahme hervorgerufen. Für Viele der grossen Trauergemeinschaft an der Abdankungsfeier in der reformierten Kirche Bözen war es schwer begreiflich, sich von einem so beliebten Mitbürger zu verabschieden, welcher im kommenden Monat erst den 70. Geburtstag hätte feiern können. Als Sohn eines Schreinermeisters aus dem südbündnerischen Puschlav und einer Baslerin ist er am Rheinknie geboren und aufgewachsen, wo er eine glückliche Jugend verbrachte. Dort absolvierte er die berufliche Ausbildung zum Bankfachmann.

Als Vico Silvestri mit seiner Ehegattin Gabi im Dezember 1982 in ihrem Effinger Eigenheim Einzug hielten, freuten sie sich, sich genau in der Mitte zwischen dem Arbeitsort Zürich und dem Heimatort Basel niederzulassen. Zur Arbeit und zur Teilnahme an Basler Fasnachtsveranstaltungen war der Weg gleich weit. Dank der offenen, menschenfreundlichen Art, gelang es Vico und Gabi, schon bald, in Effingen dauerhafte Wurzeln zu schlagen. Im Dorf freute man sich über die umgänglichen, netten Zuzüger aus der Stadt, welchen das Leben auf dem Land offensichtlich gut gefiel.

Auf die Amtsperiode 1986/89 wurde der Finanzfachmann und Vermögensberater Vico Silvestri in die Finanzkommission gewählt. Nach Ablauf dieser Amtsperiode avancierte er zum Gemeinderat, dem er während acht Jahren angehörte. Von 1994 bis 1997 wirkte Vico als umsichtiger Gemeindeammann. Er zeichnete sich durch Sachkenntnisse und Führungsqualitäten aus.

Vico war keine Person von «Halbheiten», sondern setzte stets seine ganze Schaffenskraft für das öffentliche Wohl ein und erwies sich als verlässlicher Ansprechpartner für die Einwohnerschaft im eigenen Dorf wie auch für regionale und kantonale Belange. Seine Gradlinigkeit wurde überall geschätzt und geachtet. Das Gesamtwohl war ihm wichtiger als eigene Privilegien. Im Jahre 1988 begann er in Effingen seine selbständige berufliche Tätigkeit als Vermögensberater, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2013 erfolgreich im eigenen Büro betrieb. Zum Ausgleich von Beruf und Amtstätigkeit zog es ihn regelmässig zu seinen Basler Freunden, mit welchen er unzählige, unvergessliche Fasnachtserlebnisse begehen konnte. Für die «drei schönste Tage im Jahr» hörte Vico stets den Ruf aus Basel, wo er diesen kulturellen Grossanlass mit Herzensblut auskosten konnte. Aber auch in seiner Oberfricktaler/Bözberger Wahlheimat pflegte Vico herrliche Kollegialitäten, sei dies bei gemütlichen Jasspartien oder gemütlichen Treffs zum freundschaftlichen Austausch. Überall war er gerne gesehen, weil sein unverwüstlicher Basler Humor stets über eine besondere Anziehungskraft verfügte. Er wird in den Herzen zahlreicher Menschen weiterleben.

Vico gebührt ein ganz grosser Dank für sein öffentliches Engagement. Selbst wenn sich der Lebenskreis des lieben Vico Silvestri wegen einer heimtückischen Krankheit allzu früh geschlossen hat, hinterlässt er bleibende Spuren von ehrlicher Arbeit, von Güte, von Menschenfreundlichkeit.

STEFAN TREIER, WOHLEN (FRÜHER EFFINGEN)


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