Im Einsatz für die Gemeinschaft

  16.12.2019 Zeiningen

Meinrad Schibli: unermüdlicher Organisator

Wenn es etwas zu helfen oder zu organisieren gibt, ist Meinrad Schibli nicht weit. Der Zeininger ist ein Vereinsmensch, wie er im Buche steht. Seit seiner Pension hat er noch mehr Zeit, sich für das Wohl der Gemeinschaft einzusetzen.

Janine Tschopp

«Wo fangen wir an?», fragt Meinrad Schibli zu Beginn des Gesprächs mit der NFZ. Bei der Geburt. «Geboren bin ich genau hier in diesem Haus, am Bettag 1951.» Wir sitzen also in der Küche seines Elternhauses, welches er später umbaute und wo er 1981 mit seiner eigenen Familie wieder eingezogen ist.

Obschon der Zeininger stets ganz genau wusste, wo er hingehörte, nämlich dorthin, wo seine Wurzeln sind, zog es ihn beruflich immer wieder in die Ferne. «Ich wollte etwas sehen von der Welt.» Nach seiner Lehre als Maschinenmechaniker war er während zehn Monaten als Servicetechniker im Getreidemühlebau in Afrika tätig. Anschliessend war er während weiterer Jahre auf Montage unterwegs und sah viele Destinationen. «Es hat mich immer wieder hinausgezogen. Die ganze Welt stand mir offen, und ich habe immer sehr viel Glück gehabt in meinem Beruf.»

Später war er während 39 Jahren bei der Firma Krones, dem grössten Getränkemaschinenhersteller der Welt, beschäftigt. Meinrad Schibli war beim Aufbau der Schweizer Zweigniederlassung des Unternehmens stark beteiligt. Er leitete die Service-Abteilung und war Mitglied der Geschäftsleitung. Auch bei der Firma Krones war er viel unterwegs, aber mehrheitlich in der Schweiz tätig.

«In Zeiningen bin ich aufgewachsen und verwurzelt», war für Meinrad Schibli immer klar. Nachdem er drei Jahre in Frick, seine Frau Erika ist Frickerin, und drei Jahre in Rheinfelden wohnhaft war, bezog er mit seiner Familie 1981 sein Elternhaus in Zeiningen.

In vielen Vereinen engagiert
«Das Turnen lag mir im Blut», erzählt Meinrad Schibli. Schon als kleiner Bub besuchte er den «Vorunterricht» und später die frisch gegründete Jugendriege. Dann wurde er Mitglied des Turnvereins und spielte Fussball. 1975 war er Mitgründer des Sportclubs Feldschlösschen (damals war er beim Rheinfelder Getränkehersteller im Unterhalt tätig). «Zudem war ich ein fanatischer Handballspieler», erzählt er.

Neben seinen Engagements im Sport, sei es als Präsident des Turnvereins oder als Präsident der Handballkommission Fricktal, setzte er sich auch in weiteren Gremien ein. Zum Beispiel in der Schulpflege in Zeiningen, durch welche er in die Planungskommission für das 1986 eingeweihte Schulhaus Brugglismatt kam. Er war Mitgründer des «Zeiniger Märts» und OK-Präsident verschiedener Anlässe.

Als Dank für sein grosses Engagement und die besonderen Verdienste für sein Dorf wurde ihm 2002 das Ehrenbürgerrecht der Ortsbürgergemeinde verliehen. Zudem erhielt er weitere Ehrenmitgliedschaften, zum Beispiel im Kreisturnverband und im Turnverein.

Vereinsleben als Lebensschule
«Ja, ich bin ein Vereinsmensch», sagt Meinrad Schibli mit seinem schelmischen Schmunzeln. «Mein Engagement in den Vereinen war für mich eine der besten Lebensschulen.» Seine Familie war daran gewohnt und akzeptierte es auch, dass Meinrad Schibli in der Freizeit sehr oft nicht zu Hause, sondern für seine Vereine unterwegs war. «Wenn ich mich irgendwo engagiert habe, habe ich es jeweils mit meiner Frau abgesprochen. Sie hat mich immer voll unterstützt», sagt er.

So hatte er auch ihre Unterstützung, als er sich als OK-Präsident des grossen Dorffestes «800 Jahre Zeiningen», das im August 2018 durchgeführt wurde, zur Verfügung stellte. Dieses Engagement zählt er rückblickend zu seinen Highlights.

Da er einige Monate vor dem Dorffest pensioniert wurde, kam die Anfrage genau zum richtigen Zeitpunkt. Er freute sich, dass er seinem Dorf als Dank für die Ehren-Ortsbürgerschaft etwas zurückgeben konnte. «Heute Abend haben wir die allerletzte OK-Sitzung», sagt er. Das Amt habe ihm immer sehr viel Freude bereitet. «Während dieser Zeit sind super Freundschaften entstanden, auch mit jüngeren Generationen. Von den Vereinen erhalten wir heute noch positive Rückmeldungen, dass ihre Anlässe seit dem Dorffest viel besser besucht seien», freut sich Meinrad Schibli.

Nach dem Anlass ist vor dem Anlass
Auch nach der letzten OK-Sitzung «800 Jahre Zeiningen» ruht sich Meinrad Schibli nicht auf den Lorbeeren aus. Er steckt schon mitten in den Vorbereitungen für die erste «Zeiniger Wiehnacht» vom 21. Dezember 2019. Zudem beschäftigt er sich als Mitglied des Kulturfördervereins mit der zweiten Ausgabe des «Zeiniger Bänkli-Wuchenänds» und plant Anlässe für die Pensioniertengruppe der Männerriege.

Sich für das Wohl der Dorfgemeinschaft einzusetzen sei eine «super Freizeitbeschäftigung», sagt Meinrad Schibli. «Zudem ‹vergraut› man nicht und bleibt geistig flexibel.»

Neben dem Organisieren und Erleben vieler weiterer Anlässe freut sich Meinrad Schibli in Zukunft vor allem auch darauf, weiterhin viel Zeit für seine Familie und seine beiden Enkelkinder zu haben. Und: «Ich hoffe, dass ich in den nächsten zehn bis 15 Jahren ein weiteres Dorffest erleben darf. Nicht als OK-Präsident, sondern als Geniesser.»


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