100 Jahre im Dienst der Menschen

  10.12.2019 Sulz

Grosses Jubiläumsfest des Frauenbundes Sulz

Am 8. Dezember 1919 wurde der Frauenbund Sulz gegründet. Auf den Tag genau wurde jetzt der 100. Geburtstag gefeiert.

Dieter Deiss

Das Geburtstagsfest begann mit einem feierlichen Jubiläumsgottesdienst, musikalisch umrahmt von den Frauen der Kirchenchöre Laufenburg und Sulz. Nicht ganz unerwartet standen an diesem Tag die Frauen im Mittelpunkt. Pfarreiseelsorgerin Helena Boutellier setzte denn auch entsprechende Zeichen. Ganz bewusst stellte sie sich nicht in den Vordergrund, sondern reihte sich ein in die Frauen vom Frauenbund, welche den Gottesdienst vorbereitet hatten. Anders als vor 100 Jahren, wo der damalige Ortspfarrer bei den Frauen das Sagen hatte, spürte man, dass hier Gleichberechtigte den Gottesdienst feierten. Selbst die Verkündigung des Evangeliums oblag einem Mitglied des Frauenbundes. Einigen altgedienten Pfarrherren wäre es dabei wohl kalt den Rücken hinuntergelaufen.

Quell des Lebens
«Das Wasser als Quell des Lebens» zog sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst. So meinte Helena Boutellier bereits in ihren Begrüssungsworten, dass in der 100-jährigen Geschichte des Frauenbundes Sulz stets das Wasser des Lebens geflossen sei. Erika Schraner und Marianne Schraner setzten sich in ihrer Predigt ebenfalls mit dem Thema Wasser auseinander. «Gib mir zu trinken», heisst die erste Bitte im Leben eines Menschen. Dieser Wunsch werde erfüllt durch die Mutter. «Für die Zukunft wünschen wir uns in der Kirche die Gleichberechtigung der Frauen», schlossen die Predigerinnen ihre Ausführungen.

Es war ein Gottesdienst der besonderen Art, der mit viel Liebe gestaltet wurde. Selbst für die Fürbitten liess man sich etwas Besonderes einfallen, indem den Besucherinnen und Besuchern ein Blatt Papier ausgehändigt worden war, worauf sie eines ihrer wichtigen Anliegen festhalten konnten. Über 80 Wünsche kamen so zusammen. Beim anschliessenden Mittagessen in der Turnhalle konnte man sich dann mit den festgehaltenen Bitten auseinandersetzen.

Vielseitiges Vereinsleben
Nach dem Mittagessen eröffnete die Musikgesellschaft Sulz den offiziellen Teil. In ihren Begrüssungsworten meinte Vizepräsidentin Erika Schraner, welche die erkrankte Präsidentin Gaby Weiss vertrat, dass der 100 Mitglieder zählende Verein nach wie vor bestrebt sei, ein vielseitiges Vereinsleben zu gestalten und belegte dies gleich auch mit einer ganzen Zahl von Aktivitäten während des Jahres. Nur dank der grossartigen Mithilfe der Mitglieder könne man das umfangreiche Programm realisieren.

Die Grüsse der Stadt überbrachte Stadtammann Herbert Weiss. Er dankte den Frauen für das soziale Engagement in der Gemeinde. Kirchenpflegepräsident Ludwig Dünner meinte in seiner Grussadresse: «Es gibt in der Gemeinde wohl keinen anderen Verein, der in den letzten hundert Jahren einen derartigen Wandel mitmachte.» Mit einem Blumenstrauss voll fröhlicher Melodien gratulierte Sarah Neuhaus, Präsidentin der Musikgesellschaft Sulz.

Pia Viel vom Aarg. Kath. Frauenbund bezeichnete die Mitglieder des Frauenbundes als «Carejuwelen» und meinte damit Leute, die sich in den Dienst der Menschen stellen. Den Abschluss des Gratulationsreigens machten Margrit Oeschger und Barbara Hollinger vom Frauenbund Gansingen. Als Geschenk brachten sie eine grosse Kerze mit und trugen das Gedicht von Barbara Hollinger, «Ich bin mehr als eine Kerze», vor.


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