«Die Musikbühne ist meine Welt»

  19.12.2019 Hornussen, Musik

Andrea Beth gewinnt fünf Preise am deutschen Rock- und Pop Preis

Die Musik begleitet die Sängerin Andrea Beth aus Hornussen schon ihr ganzes Leben. Aber niemals hätte sie sich träumen lassen, für den deutschen Rock und Pop Preis nominiert zu werden, geschweige denn auch noch fünf Preise mit nach Hause zu nehmen.

Miriam Häusler

Seit sie klein ist, fliesst die Musik durch Andrea Beths Adern. Mit vier Jahren hatte sie ihr erstes Instrument, die Blockflöte, erlernt. Von dieser ging es aber schnell weiter zum Klavier und weiteren Instrumenten. Im Alter von 10 Jahren schrieb sie dann auch schon ihren ersten eigenen Song. Mit 16 Jahren liess sie sich neben der Schule zur klassischen Sängerin ausbilden, merkte aber schnell, dass ihr Herz für die Rock- und Pop-Musik schlägt. Die ausgebildete Unterstufenlehrerin gründete während ihrer Ausbildung ihre eigene Rockband, mit welcher sie bereits diverse Konzerte gab und Preise gewann. Heute brilliert sie solo als Pop-Sängerin und gemeinsam mit der von ihr gegründeten Rockband «zabeth». Ihre Musik wird gerne gehört, vor allem in Deutschland. «Ich weiss nicht, wieso meine Musik in Deutschland so gut und in der Schweiz gar nicht ankommt», rätselt Andrea Beth. «Aber es ist oft so, viele Musiker sind auch zuerst in Deutschland gross geworden, bevor sie in der Schweiz gespielt wurden.»

Fünf Preise
Schweiz hin oder her, in Deutschland läuft es rund. Mit ihrem neusten Album «Harmonie» wurde sie für den 37. Rock und Pop Preis 2019 in der Kategorie beste Popsängerin, bester Popsong und bestes Popalbum nominiert und wurde davon zwei Mal mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Weiter wurde sie mit der Band in der Kategorie beste Rocksängerin, bester Rocksong und bestes Rockalbum nominiert. In allen Kategorien erhielten sie und ihre Band einen Preis. Zweimal den dritten und einmal den zweiten. «Als ich die Nachricht zur Nominierung erhielt, war ich schon ganz aus dem Häuschen», erzählt Andrea Beth. «Letztes Jahr war ich als Zuschauerin zusammen mit meinem Produzenten Conny Conrad an diesem Event. Da habe ich mich mit einem Journalisten unterhalten und meinte als Spass: Jaja, nächstes Jahr stehe ich dann selbst als Nominierte hier, und jetzt ist es wahr geworden. Ich konnte sogar ganze fünf Preise mit nach Hause nehmen. Es war einfach fantastisch und ich fühle mich so geehrt und bin stolz auf meinen Erfolg. Ich gehöre jetzt zur Crème de la Crème der deutschen Musikschaffenden.»

Sie erzählt von ihrem Leben
Vor ein paar Jahren sah es noch ganz anders aus. Andrea Beth war schwer erkrankt und musste sich während rund zwei Jahren ins Leben zurückkämpfen. «Ich hatte einen unerklärlichen Herzstillstand und musste daraufhin wieder alles neu lernen. Ich konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr laufen, es ging einfach nichts mehr», erinnert sich die Sängerin zurück. Trotzdem liess sie sich nicht unterkriegen und hat es nun schon so weit geschafft.

In ihrem neuen Album «Harmonie» geht es um ihren Kampf zurück ins Leben und all die Probleme und Themen, die so ein Schlag mit sich bringen. «Die Band ist momentan etwas zu kurz gekommen. Einige Mitglieder waren ausgestiegen und wir mussten lange suchen, bis wir neue Mitglieder fanden», bedauert sie. Seit etwa drei Wochen ist die Band nun aber wieder vollzählig und es kann gestartet werden. «Im Jahr 2020 werde ich mich auf die Band fokussieren, dass wieder alles in die Gänge kommt. Dazu werde ich ein weiteres Popalbum produzieren», freut sich die Sängerin. Auf die Frage, was ihr denn an der Rockmusik so gut gefällt, meinte sie nur: «Mein Herz schlägt im Rockrhythmus», sie lacht. «Ich finde mit der Rockmusik kann man sich am besten ausdrücken und man kann seine Emotionen rauslassen.» Trotz ihrer Liebe zum Rock, sind ihre eigenen Alben im Pop- Stil. «Ich habe zwei Seelen in mir. Die Rock- und die Pop Seele», erklärt sie. Aber im Allgemeinen ist ihre Musik nicht «0815-Pop». «Meine Texte sind aussagekräftig und sie regen zum Nachdenken an. Viele Leute sagen, dass sie sich in den Texten wiedererkennen. Auch die Musik ist nicht ‹normal›, es macht nicht nur ‹bum, bum›, es ist etwas Eigenes», findet Beth.

Was die Zukunft so bringt, da lässt sich Andrea Beth gerne überraschen. Momentan kuriert sie ihr dreifach gebrochenes Sprunggelenk aus. «Ich hätte niemals mit dieser Nominierung und diesen Preisen gerechnet und so wird das auch in Zukunft sein. Was kommt das kommt, die Hauptsache ist, dass ich Musik machen und auf der Bühne stehen kann, egal wie gross, denn das ist meine Welt.»


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