50 Jahre danach: Jubiläumskonzert der Jugendmusik Möhlin

Spontan war der Wunschgedanke einst auf der Saalhöhe geäussert worden. Dank dessen Verwirklichung konnte die Jugendmusik Möhlin nun 50 Jahre später ihr Jubiläum feiern, was mit wenigen Worten, aber viel Musik, einem neuen Logo und mit einer Grossformation tongewaltig geschah.

Paul Roppel

Der Stossseufzer erfolgte einst beim üblichen Zwischenhalt im Restaurant Saalhöhe, auf der Passfahrt vom Aargau drüben zurück ins untere Fricktal. Ernst Wetzel, Präsident der Musikgesellschaft von 1964 bis 1972, war mit zwei Musikanten auf dem Heimweg von einer Delegiertenversammlung, wo die beiden zu Veteranen ernannt worden waren und diese Feier eine Jugendmusik musikalisch verschönert hatte. «Eine Jugendmusik sollten wir auch haben», wünschte sich vor 50 Jahren Robert Horlacher in jener Gaststätte. Dass der Wunsch am 4. Juli 1969 mit der Gründung der Jugendmusik Möhlin in die Realität umgesetzt werden konnte, erfüllt Ernst Wetzel heute noch mit Stolz. Er erzählte diese Geschichte der NFZ. Noch mehr sichtliche Freude kam bei ihm aber am Freitagabend auf, als er das Jubiläumskonzert zum 50. Geburtstag dieser Formation in der Mehrzweckhalle Fuchsrain erlebt hatte. Zusammen mit zahlreichen weiteren Zeitgenossen, welche sich für die Jugendmusik engagiert hatten, darunter Ehrenpräsident Max Droll, genoss er das ungewöhnliche Konzert.

Ehemalige mit Jugendband vereint
Auch rund zwei Dutzend Ehemalige, darunter einige, die vor Jahrzehnten in der Jugendmusik gespielt hatten, traten zur Überraschung des Publikums im Orchester auf. «Ich hatte eine unvollständige Liste von über 100 Personen erhalten und habe einige davon für das Musizieren ermuntert», erzählte OK-Chef und Vizepräsident Stephan Wiekert. Nach 30 Zusagen habe er die Akquirierung gestoppt. «Wir hätten keinen Platz mehr gehabt auf der Bühne», schmunzelte er. In fünf Proben bereiteten sich diese Oldies auf das Konzert vor. Stellvertretend für das besondere Engagement standen Ruedi Liechti aus Schaffhausen und Matthias Bauer im Rampenlicht: Zusammen mit Wiekert entrollten sie ein Überraschungsgeschenk. Der einheimische Grafiker Paul Fischler hat für die Jugendmusik ein zeitgemässes, jugendlich-keckes Logo realisiert und gespendet, welches künftig das Bühnenbild und die Plakate in der Region zieren wird. «Die Jugendmusik wird auch ein T-Shirt erhalten, worauf das neue Logo angebracht ist», verriet Wiekert der NFZ.

Finale mit tongewaltiger Riesenformation
Musikalisch erwartete das grosse Publikum ein weiterer Überraschungsakt. Auf der Bühne eröffnete nämlich die Jugendmusik Unteres Fricktal, die Windband aus Rheinfelden unter der Leitung von Ed Cervenka den Festanlass. Die rund 30 Jugendlichen aus der Nachbarschaft brachten das Publikum mit dem «Slowenischen Marsch» und einer Fuge von Johann Sebastian Bach in Stimmung. Ein erfrischend jazziges und mitreissendes Solo offerierte deren achtköpfige Elitegruppe mit Filmmelodien von Jungle Book. Anna Wyszomirska präsentierte die Gruppe Klassenmusizieren und Christoph Huber die «M&Ms». Dann stand endlich die Jugendband im Zentrum mit ihrem Dirigenten Markus Tannenholz, die beschwingt mit «Pop and Swing» begeisterte. Zusammen mit den Ehemaligen brillierte sie mit einem Medley von Henry Mancini. Gewaltige Stimmung kam auf, als diese Formation zusätzlich mit der Windband verstärkt wurde und das rund 70 Personen zählende Orchester tongewaltig mit «Captain America March» und der Filmmelodie «Jurassic Park» zum Finale ansetzte und Zugabewünsche auslöste.