Wie weiter?

  28.11.2019 Leserbriefe, Frick

An der Gemeindeversammlung in Frick war ich einer der ganz wenigen, die gegen das Budget 2020 gestimmt haben. Weshalb? Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde Frick liegt massiv über dem kantonalen Durchschnitt. Dieser Fakt kombiniert mit den zahlreichen grossen Aufgaben, sprich Investitionen in den nächsten 10 Jahren, machen mir echt Sorge.

Ich bin der Meinung, dass wir in der nahen Vergangenheit etliche Projekte, zumindest was den Ausbaustandart betrifft, durchgewunken haben, welche so nicht zwingend, sondern eher wünschbar waren. Nun stehen aber etliche Investitionen an, welche, wenn die Attraktivität Frick’s nicht massiv leiden soll, zwingend sind. Für mich heisst das, wenn die Verschuldung nicht noch weiter anwachsen soll, muss auf der Einnahmenseite etwas gemacht werden. Der Gemeinderat argumentiert mit zusätzlichen Einnahmen durch das Wachstum der Bevölkerung. Das wird voraussichtlich aber nicht reichen, das würde dann heissen, dass man am Steuerfuss von 99 % schrauben müsste.

Ich persönlich, aber auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, wären sehr wohl bereit 3 bis 5 % mehr Steuern zu bezahlen, wenn man auf der anderen Seite auch erkennen könnte, dass der Gemeinderat haushälterisch mit unseren Geldern umgeht. Da bin ich mir nicht immer ganz so sicher, wenn er in den letzten drei Budgets die Personalkosten regelmässig fürstlich erhöht hat, mit der Begründung, einer schwierigen Konkurrenzsituation auf dem Markt der Gemeindemitarbeiter/innen. Ich mag jedem Arbeitnehmer einen fairen Lohn gönnen, trotzdem dürfte die öffentliche Hand in diesem Bereich etwas sensibler agieren, damit die Schere zu den KMU, welche keinen solch grossen Handlungsspielraum haben, nicht noch weiter auseinanderdriftet! Jedenfalls müssen wir in der Gemeinde Frick dieser Thematik absolute Priorität widmen, und auch die Parteien müssen aktiv in diese Diskussion eingebunden werden! Es wäre interessant, würde die Presse in einer Umfrage evaluieren, unter welchen Umständen die Einwohner Fricks zu einer Steuererhöhung ja sagen könnten.

MARKUS KUNZ, UNTERNEHMER, FRICK


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote