Vergebliche Suche nach Kandidaten

  26.11.2019 Sulz

Der katholischen Kirchgemeinde Sulz droht die Zwangsverwaltung

Aus der Kirchenpflege Sulz treten per Ende Jahr Manuela Weiss und Präsident Ludwig Dünner zurück. Eigentlich wollte man an der Kirchgemeindeversammlung die Ersatzwahlen vornehmen.

Die Suche nach neuen Kirchenpflegemitgliedern, die man hätte der Versammlung zur Wahl unterbreiten können, blieb freilich erfolglos. Für Präsident Dünner gab es zwei Szenarien: Entweder gibt es an der Versammlung spontane Nominationen oder dann melden sich Interessierte bis spätestens Ende Jahr, so dass im Januar die Wahl stattfinden könnte. Sollte bis zum 31. Dezember niemand zur Verfügung stehen, so würde die Landeskirche einen Sachwalter einstellen, der die Geschäfte der Kirchgemeinde Sulz in die Hand nimmt. Mit einem Stundenansatz des Sachwalters von 160 Franken wies Dünner gleich noch auf die Kostenfolgen hin. Nach den präsidialen Ausführungen folgte das grosse Schweigen der 83 anwesenden Mitglieder. Es gab keine einzige Wortmeldung.

Teure Kirchensanierung
Nicht nur personelle Sorgen drücken, sondern auch die wenig erfreuliche finanzielle Situation lastet auf der Kirchgemeinde. So weist die Rechnung 2018 Mehrausgaben von rund 39000 Franken aus und die Budgets 2019 und 2020 rechnen mit einem Minus von 46 000 beziehungsweise 53000 Franken. Die vorhandenen Mittel reichen knapp, um die laufenden Ausgaben zu decken, für Investitionen bleibt kaum etwas übrig. Mit einem unveränderten Steuerfuss von 25 Prozent wurde der Voranschlag 2020 genehmigt. Präsident Dünner machte keinen Hehl daraus, dass man wohl in naher Zukunft mit einer Erhöhung des Steuerfusses rechnen müsse.

Im Voranschlag 2020 sind 260000 Franken eingestellt für die dringendsten Sanierungsarbeiten an der Kirche. So werden die Eingangstreppen ersetzt und das Portal saniert. Zudem wird der gesamte Innenraum neu gestrichen. Zusammen mit einer Spezialistin wurde dazu ein Farbkonzept erarbeitet, das von Kirchenpflegemitglied Markus Obrist vorgestellt wurde.

Mehr Farbe in die Kirche
Die Kirche soll demnach wieder farbiger werden. Dies gilt insbesondere für den Chorraum und die Decke. Die vorgeschlagenen Farben und die geplante Entfernung des grossen Kreuzes im Chor führten dann nicht ganz unerwartet zu einer ausgiebigen Diskussion. Während der Bauarbeiten von Ende Januar bis zum März bleibt die Kirche geschlossen und die Gottesdienste finden im Pfarreisaal statt. Am Palmsonntag 2020 möchte die Kirchenpflege die renovierte Kirche wieder öffnen. Reparaturarbeiten gibt es zudem am Dach, das nicht mehr überall dicht ist. Abschliessend wurden die scheidenden Kirchenpflegemitglieder Manuela Weiss und Ludwig Dünner von den beiden im Amt verbleibenden Mitglieder Anja Kaufmann und Markus Obrist verabschiedet. (dds)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote