Spende von 100 000 Franken

  12.11.2019 Kultur, Laufenburg

Einblick in das geplante Museums-Erweiterungsprojekt

Der Stadtrat Laufenburg beantragt den kommenden Versammlungen von Einwohner- und Ortsbürgergemeinde eine Mitfinanzierung der Sanierungs- und Erweiterungskosten an das Museum Schiff.

Dieter Deiss

Die Aula im Laufenburger Schulhaus Blauen war sehr gut besetzt, als Stadtammann Herbert Weiss den Infoanlass eröffnete. Im Publikum sass auch Bürgermeister Ulrich Krieger mit einer Delegation des Stadtrates aus der badischen Schwesterstadt. Einleitend meinte Weiss, dass die Beiträge von Einwohnergemeinde und Ortsbürgergemeinde an das Museum Schiff grosse Brocken sind. «Ich bin aber überzeugt davon, dass dies ein gutes Projekt ist», beurteilte er das Vorhaben. Projektleiter Joe Schnetzler vom Museumsverein skizzierte danach kurz die Entstehung des Vorhabens. Am Anfang sei der grosse Sanierungsbedarf des Gebäudes gestanden, namentlich das undichte Dach führe zu Wasserschäden, welche das kostbare Ausstellungsgut gefährden würden. Von der Vereinsversammlung 2017 habe dann der Vorstand den Auftrag erhalten, ein Projekt auszuarbeiten.

Roland Lenzin, Laufenburger Architekt und Mitglied des Projektteams stellte das Bauvorhaben vor. Zu Beginn der Arbeiten habe man elf mögliche Varianten für die Zukunft des Museums geprüft. Diese erstreckten sich von der Variante Nichtstun bis hin zu einem Neubau auf der grünen Wiese. Das jetzt vorliegende Projekt will den Hauptbau erhalten, das marode Dach ersetzen, und den ungefähr um 1900 errichteten Anbau zusammen mit dem sogenannten «Höfli» durch einen Neubau ersetzen. Lenzin zeigte auf, wie die einzelnen Geschosse genutzt werden könnten. Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf rund 3,365 Millionen Franken.

Durch das geplante Ausstellungskonzept führten Martin Handschin und Fabian Furter vom Büro «im Raum», beides erfahrene Ausstellungsmacher. In einer detaillierten Analyse habe man die Chancen, Gefahren, Stärken und Schwächen für ein Laufenburger Museum aufgenommen. Daraus wurde ein spannendes Konzept für die neue Ausstellung entwickelt. Anhand von drei Museen, die sie gestaltet hatten, zeigten die Gestalter Möglichkeiten der modernen Museumspädagogik auf. Die Kosten für die Realisierung werden mit 735 000 Franken beziffert.

Finanzierung
Das ganze Vorhaben koste demnach 4,1 Millionen Franken, erläuterte Joe Schnetzler zum Schluss. Zwecks Finanzierung beantrage der Stadtrat den kommenden Versammlungen Beiträge von 850 000 Franken von der Einwohnergemeinde und 500 000 Franken von der Ortsbürgergemeinde. 1,84 Millionen Franken erwartet man über Subventionen von Swisslos und Denkmalpflege. 140 000 Franken werden von der deutschen Schwesterstadt und aus EU-Fördergeldern beigesteuert. Der Rest soll über Spendengelder und eigene Mittel finanziert werden. Schnetzler meinte zu den Kosten: «Wir sind uns bewusst, dass das Vorhaben eine grosse Herausforderung ist. Für die Gemeinde ist dies viel Geld. Es wird damit aber ein echter Mehrwert geschaffen. Auf der bisherigen Schiene weiterfahren macht aber keinen Sinn.»

In der anschliessenden Diskussion äusserte sich ein auswärtiger Ortsbürger: «Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn das neue Museum an der Hela 2023 eingeweiht werden könnte. Ob sich die Einwohnergemeinde dies überhaupt leisten könne, wollte ein Votant wissen. Ja, dies sei trotz des momentan hohen Investitionsvolumens möglich, führte dazu Stadtammann Weiss aus, der in seinem Schlusswort gleich noch mit einer Überraschung aufwartete: «Ein nicht genannt sein wollender Ortsbürger hat mir mitgeteilt, dass er dem Museumsverein einen Kostenbeitrag von 100 000 Franken spenden werde.»

Stadtrat und Museumsverein hatten im Vorfeld Architekt Walter Tschudin mit einem externen Gutachten betraut. Dieses fiel sehr erfreulich aus. Im Gespräch mit der NFZ bestätigte Walter Tschudin seine positive Haltung zum Projekt, an dem es nichts zu bemäkeln gebe.


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