Magden spürt finanziellen Druck

  09.11.2019 Magden

An der Gemeindeversammlung Magden vom 29. November stehen einige Projekte auf der Traktandenliste. Bei diesen Projekten wird allerdings auf eine Luxusversion verzichtet.

Clara Rohr-Willers

Der Überblick über die Traktandenliste für die Gemeindeversammlung gibt Aufschluss über den momentanen Wind in Sachen Finanzen. Magden ist eine Gemeinde, deren Bauland zu 97,8 Prozent verbaut ist und die sich bis anhin einen Steuerfuss von 95 Prozent leistet. «Seit fünf Jahren verzeichnen wir einen Bevölkerungsrückgang», schilderte Gemeindeammann André Schreyer an der Pressekonferenz vom Mittwoch. «Zum ersten Mal in meinen 18 Jahren im Gemeinderat werden wir dieses Jahr finanziell eine Verschlechterung gegenüber dem letzten Budget verzeichnen», betonte er und sprach von 735 000 Franken weniger. Die «Verschärfung des Umfelds» resultiere aus dem kantonalen Finanz- und Lastenausgleich, aber auch aus Mehrausgaben an die Spitex und an das neue Oberstufenzentrum in Rheinfelden, die in Zukunft eher steigen als sinken würden.

«Nice-to-have» ist Vergangenheit
«In den nächsten zehn Jahren sieht es nach einer Verschuldung aus», sagte Schreyer. Er sprach zwar von weniger als 1000 Franken pro Einwohner, aber alles «Nice-to-have» liege nicht mehr drin. Schön, aber nicht dringend notwendig sei eine Sanierung des Gemeindesaals. «Ebenfalls auf der Wunschliste mancher Magdenerinnen und Magdener steht ein Kleinkinderbecken im Schwimmbad Magden im Schibelacher. Die Kosten würden sich auf ungefähr drei Millionen belaufen, da nicht nur das Becken, sondern alles, was dies mit sich zöge, erneuert werden müsste.» Somit steht an der Gemeindeversammlung nicht ein neues Becken, sondern schlicht die Erneuerung der technischen Anlagen zur Debatte, die sich auf rund 750 000 Franken beläuft und für die ein Planungskredit von 50 000 Franken zur Abstimmung steht.

Ebenfalls ein Traktandum wird der Planungskredit über 200 000 Franken für das neue Bauamt auf dem Areal des Forstwerkhofs sein, das die Gemeinde letztes Jahr den Ortsbürgern abgekauft hat. Aufgrund des Spar– drucks wird das vorhandene Gebäude erhalten und durch einen Neubau ergänzt. Während diese Variante ungefähr drei Millionen kostet, wäre ein kompletter Neubau um eine Million teurer.

Notwendige Sanierung «Im Hofacker»
Ein weiteres Traktandum ist die Genehmigung eines Verpflichtungskredits von 682 000 Franken für den Ersatz der Wasserleitung und Strasseninstandstellung «Im Hofacker». «Viele der duktilen Gussrohre mussten in den letzten 15 Jahren ersetzt werden», erklärte Vizeammann Rudolf Hertrich. Der säuerliche Untergrund greife diese Art Leitung an und es seien «Im Hofacker» einige Wasserleitungsbrüche verzeichnet worden. «Heute verwendet man eher Kunststoffleitungen und Leitungen mit einer Zink-Ummantelung.»

Im Budget 2020, basierend auf einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent, sind die Investitionsausgaben für den Bau des Bauamtes sowie für die Sanierung der technischen Anlagen im Schwimmbad noch nicht berücksichtigt. Ebenfalls zur Abstimmung stehen sechs Zusicherungen des Gemeindebürgerrechts.


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