Kassieren und austeilen

  17.11.2019 Möhlin

Der FC Möhlin hat sich in der 2. Liga eingelebt. Hinten besteht Potenzial nach oben

Die Hinrunde auf den Fricktaler Fussballplätzen ist Schnee von gestern. Die Bilanz, jetzt zur Winterpause, kann sich beim Neo-Zweitligisten FC Möhlin sehen lassen.

Ronny Wittenwiler

«Gekommen, um zu bleiben»: so titelte die NFZ, nachdem sich das junge Team vom FC Möhlin-Riburg/Acli angeschickt hatte, nach dreissigjähriger Absenz endlich wieder in der zweiten Liga mitzumischen. Vier Meisterschaftsrunden waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, es war Ende August, und die Möhliner hatten bereits zehn Punkte eingefahren.

Dann aber folgte ein September zum Vergessen. Eine unnötige 0:1-Niederlage zuhause gegen Old Boys, eine 2:7-Niederlage zuhause gegen Concordia Basel, eine 1:2-Niederlage gegen Pratteln. Und nach einem 5:1-Sieg gegen die arg gebeutelte AS Timau tauchten die Möhliner schon wieder – 0:5 in Reinach. Man rechne: Brachten die ersten vier Spiele zehn Punkte ein, holten die Möhliner in den nächsten fünf Spielen gerade noch magere drei Punkte.

Das sagen die Zahlen
Und doch, zum Abschluss der Hinrunde, belegen die Möhliner mit 23 Punkten den vierten Platz. In den letzten vier Partien holte das Team von Cheftrainer Orazio Ferranti, analog zu den ersten vier Spielen, nochmals zehn Punkte. Fazit: Der FC Möhlin kam in dieser Hinrunde formidabel aus den Startblöcken, lahmte bei Streckenhälfte, setzte dann zum bemerkenswerten Schlussspurt an. Und weil Zahlen und Statistiken nun mal da sind, um sie genau unter die Lupe zu nehmen, fällt eines auf: Dieser FC Möhlin kann in seiner ersten Zweitligasaison ganz schön austeilen, kassiert aber auch zünftig. Mit 38 geschossenen Toren aus 13 Spielen hat Möhlin gleich viele Tore erzielt wie der Leader Pratteln. Mehr Tore als Möhlin gelang einzig dem zweitplatzierten Concordia (40). Hingegen hinken die Möhliner in Sachen Gegentreffer massiv den drei vor ihnen platzierten Teams hinterher: Leader Pratteln kassierte in den dreizehn Spielen der Hinrunde bloss zwölf Tore, Concordia fünfzehn, der SV Muttenz achtzehn. Möhlin hingegen steht bei neunundzwanzig Gegentreffern. Bloss vier der insgesamt vierzehn Mannschaften erhielten mehr Tore. «Wir bekamen gegen Concordia gleich sieben und wenig später gegen Reinach fünf Tore. Diese zwei negativen Ausreisser fallen eben stark ins Gewicht», nennt Assistenztrainer Manuel Bertschi einen der Gründe. «Und wir mussten aufgrund von gesperrten Spielern in der Verteidigung immer mal wieder rotieren.» Beim FC Möhlin besteht also hinten noch Potenzial nach oben und vorne übrigens, in der Offensive, ist Thomas Kym so etwas wie eine Lebensversicherung: Er führt mit fünfzehn Treffern die Zweitliga-Torschützenliste an.

Vieles also kann sich sehen lassen beim FC Möhlin-Riburg/Acli und bei Halbzeit der Meisterschaft sieht es tatsächlich danach aus, dass die Möhliner angekommen sind in der zweiten Liga. Gekommen, um zu bleiben. «Wir wollen ganz bestimmt nicht weniger erreichen als das, was wir in der Vorrunde erreicht haben», sagt Bertschi und blickt schon mal in die Zukunft, wenn die Winterpause dann wieder Schnee von gestern sein wird.

Der andere regionale Zweitligist aus dem Fricktal, der FC Wallbach, liegt nach Ablauf der Hinrunde derzeit mit fünfzehn Punkten auf dem elften Platz. Die Wallbacher, die sich unter anderem im Derby gegen Möhlin eine enge Kiste lieferten und 1:2 verloren, haben zehn Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Der kroatische Verein NK Pajde aus Möhlin spielt eine Liga höher, in der 2. Liga interregional. Immer wieder liebäugelt der Klub mit einem Aufstieg in die erste Liga. NK Pajde liegt derzeit auf dem vierten Rang, vier Punkte hinter dem Leader aus Zofingen, der allerdings ein Spiel mehr ausgetragen hat.


Der FC Frick ist auf Kurs

Die Hälfte ist geschafft. Nach Ende der Hinrunde steht das 3. Liga-Team des FC Frick dort, wo es ganz am Ende der Meisterschaft auch stehen will: An der Spitze der Tabelle. Den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga gaben die Fricker bereits vor Saisonbeginn als Ziel bekannt. Zehn von insgesamt dreizehn Spielen in der Hinrunde hat das Team von Samuele Drakopulos und Gerry Guarino gewonnen, keines verloren – fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. (rw)


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