Wo ist der Schlagbaum beim Zollhaus in Stein?

  31.10.2019 Stein

Geschichte im Keller, Escape-Room im Dach

Im Vorfeld der Gemeindeversammlung vom 29. November lud der Gemeinderat am Dienstag ein zu einer Informationsveranstaltung über die Zukunft des alten Zollhauses.

Simone Rufli

Sanieren und vermieten, kein Anbau, kein kostenloses zur Verfügung stellen an einen einzigen Nutzer – das ist kurz zusammengefasst der Richtungswechsel, den der Gemeinderat Stein gegenüber dem ersten, gescheiterten, Projekt vorgenommen hat. Iris Tripet und Hanspeter Kämpf vom Architekturbüro Kämpf in Stein boten den rund 50 Interessierten im alten Zollhaus Einblick in die Pläne, der zuständige Gemeinderat Hansruedi Schlatter vertrat Behörden und Kommission.

Und dann kamen die Fragen. Zur Renovation und zum Verwendungszweck. Zu den Plänen des Turnvereins, der sich im Dachgeschoss einmieten und dort – auf eigene Kosten – den ersten Fricktaler Escape-Room einrichten möchte. «Ja», betonte Daniel Saridis vom TV Stein, «den Escape-Room wollen wir trotz Unfallmeldungen aus dem Ausland eröffnen, denn bei uns wird niemand wirklich eingeschlossen. Man kann den Raum jederzeit verlassen – dann ist einfach das Spiel fertig.» Es gab Fragen zur Parkplatzsituation und zur Art der Veranstaltungen, die in den umgebauten Räumlichkeiten stattfinden sollen. Kommt man sich in die Quere oder doch aneinander vorbei? Und wie sieht es aus mit den jährlich wiederkehrenden Unterhaltskosten? Die historischen Fresken, Erinnerungen an die Grenzbesetzung im Zweiten Weltkrieg, sie werden für die Nachwelt erhalten. Der Blick über die Grenze durch ein grosses Fenster akzentuiert. Auf eine Frage aber war niemand vorbereitet und die blieb offen: Wo ist der Schlagbaum, der den Grenzübergang markierte? Ein Trupp, angeführt von Gemeindeammann Beat Käser, machte sich noch in der Nacht auf die Suche – vielleicht holten sie aber auch nur die Häppchen für den Apéro.

Wie am Dienstag, werden auch an künftigen Veranstaltungen maximal 50 Gäste im Erdgeschoss Platz finden. Möglicherweise werden sie sich an Lesungen erfreuen oder an Vernissagen, an Konzerten oder an privaten Feiern. Bis dann wird die Trennwand entfernt sein und der Raum wird bis zur Hälfte nach oben offen sein. Von einer Galerie aus wird man auf das Geschehen hinabschauen können. Vorausgesetzt, die Einwohnergemeindeversammlung stimmt dem Verpflichtungskredit in der Höhe von 987 000 Franken am 29. November zu. Prognosen wollte Gemeinderat Schlatter keine machen. Aus seinen Worten ging aber klar hervor, dass der Gemeinderat der Meinung ist, dass das Gebäude nicht weitere zehn Jahre leer stehen sollte.


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