So ein Theater im Theater

  15.10.2019 Herznach

Der Samariterverein Herznach probt intensiv für die bevorstehende Premiere

Seit 45 Jahren spielt der Samariterverein Herznach Theater. Alle zwei Jahre findet eine Vorführung statt. Dieses Jahr mit dem Titel «Spilet wyter». Es handelt sich um ein Lustspiel von Rick Abbot in drei Akten, Regie bei dem Stück führt Rainer Ackermann.

Mirjam Held

England, im Jahre 1920, am Stephanstag. Lord Dudley, gespielt von Adrian Weber, lädt gemeinsam mit seiner Gemahlin Lady Margret, gespielt von Romy Deiss, zum Dinner ein. Stephen Sellers, gespielt von Simon Andry, Lady Diana, gespielt von Andrea Frangi, Dr. Rex Forbes, gespielt von Manuel Lustenberger und Sir Percival zählen zu den geladenen Gästen. Nur einer fehlt. Sir Percival erscheint nicht zum Treffen und meldet sich auch nicht ab. Die Spekulationen beginnen.

Im ersten Akt erlebt der Zuschauer hautnah die Bemühungen der Theatergruppe bei einer der letzten Proben zum Stück «ein höchst abscheulicher Mord». Die Autorin Regina von Bergen, gespielt von Gaby Lampert, macht es den Darstellern mit ihren ständigen Textänderungen nicht leicht. Textpassagen werden gestrichen und umgeschrieben, Szenen werden plötzlich vertauscht und ganz zu Andreas entsetzen soll in ihrer Rolle als Diana Lassiter plötzlich nicht mehr Stephen Sellers in der Liebesszene ihr Partner sein, sondern Lord Dudley. Das kommt ihr so gar nicht gelegen.

Im zweiten Akt darf das Publikum an der Hauptprobe teilnehmen. Die Regisseurin Ursula Meier-Zingg, gespielt von Barbara Weber ist kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Nichts läuft so, wie es sollte. Manuel, alias Dr. Rex Forbes, macht mit seinen ständigen Witzen alle verrückt. So geht viel Zeit verloren und die Probe schreitet nicht voran. Auch die ständig anwesende Autorin macht die Sache nicht einfacher. Die Darsteller hinterfragen das Stück und beginnen nach ihren Vorstellungen Kleinigkeiten anzupassen. Das wiederum stösst bei der Autorin auf grossen Widerstand. Im dritten Akt sitzt das Publikum bei der Premiere. Nichts läuft wie geplant. Das Stück entgleitet vollends. Die Darsteller improvisieren, klauen sich Textpassagen, im Hintergrund hört man die Regieassistentin Daniela Sommer, gespielt von Sabine Hänggi und es kommt zum totalen Chaos. Und trotzdem spielen die Schauspieler einfach weiter, ganz getreu dem Titel des Theaterstücks «spielet wyter».

Ein besonderes Stück
An dieser Aufführung ist die Besonderheit, dass es ein Stück im Stück ist. Die Darsteller haben alle Doppelrollen. Zum einen spielen sie die Zivil-Personen, zum anderen ihre zugeteilten Rollen im Stück «ein höchst abscheulicher Mord». Dies ist für den Zuschauer am Anfang sicher etwas verwirrend. Dafür ist der Schluss umso amüsanter.

Seit Juni probt der Samariterverein für dieses Theater. Es ist die 24. Aufführung vom Verein, seit 45 Jahren. Durch die geplante Fusion im Januar 2020 mit den Vereinen aus den benachbarten Dörfern Ueken und Densbüren/Asp, ist noch nicht sicher, ob diese Tradition weitergeführt wird. Es wird aber angestrebt.

Gespielt wird am Freitag, 25. Oktober, Samstag, 26. Oktober, Samstag, 2. November, jeweils um 20 Uhr und Sonntag 3. November, 14 Uhr. Weitere Informationen und Online-Platzreservierungen unter www.samariterverein.herznach.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote