Mit einem Hochzeitsgeschenk in die Luft

  15.10.2019 Schupfart, Wegenstetten

Erbaut wurde das Flugzeug 1937. 31 Jahre später wurde es ausser Betrieb genommen und im Hangardach in Schupfart gelagert. Der Wegenstetter Pilot Patrick Martin hat den alten Flieger in den letzten Monaten restauriert und am Samstag den zweiten Erstflug durchgeführt.

Janine Tschopp

Viele ehemalige Piloten und Fluginteressierte fanden sich am Samstagnachmittag auf dem Flugplatz in Schupfart ein, um etwas Besonderes zu erleben. Sie kamen, um zu sehen, wie ein 82-jähriges Segelflugzeug abhob. Sie freuten sich, als Patrick Martin nach zirka 35 Minuten mit dem Spalinger S18 HB-212 wieder unversehrt landete und von einem geglückten zweiten Erstflug erzählen konnte.

Ein Hochzeitsgeschenk
Erbaut wurde das Segelflugzeug 1937 durch den Schweizer Konstrukteur Jakob Spalinger. «Es war damals ein Hochzeitsgeschenk für die Pilotin Gritli Schaad», wissen Roland Pfister und Patrick Martin von der Segelfluggruppe Basel Fricktal. 1952 war es die Segelfluggruppe Fricktal (sie fusionierte vor sechs Jahren mit der Segelfluggruppe Basel), welche das Flugzeug für 2950 Franken von der Segelfluggruppe Zürich kaufte. In den folgenden Jahren wurde es durch viele Piloten geflogen. Einige davon waren am Samstag anwesend.

Immer wieder waren Reparaturen und Revisionen nötig. 1966 wurde das Segelflugzeug vom Sisslerfeld nach Schupfart transferiert und zwei Jahre später ausser Betrieb genommen.

Für 15 000 Franken restauriert
Während knapp 50 Jahren interessierte sich niemand für den Spalinger SB HB-212, bis Patrick Martin, Pilot aus Wegenstetten und Mitglied der Segelfluggruppe Basel Fricktal, den Oldtimer vor drei Jahren unter dem Hangardach in Schupfart entdeckte. Unterstützt durch einige Kollegen restaurierte er das alte Segelflugzeug und liess sich dabei durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt begleiten. Schliesslich überprüfte das Bundesamt das Segelflugzeug und, nachdem auch alle administrativen Punkte geregelt waren, gab grünes Licht für den zweiten Erstflug in Schupfart.

15 000 Franken investierte Patrick Martin für die Instandstellung des Oldtimers, 5000 Franken spendeten Kollegen von der Segelfluggruppe Basel Fricktal.

«Es war herrlich»
Nach der Landung sagte Patrick Martin: «Es war herrlich.» Der Pilot restaurierte den Oldtimer nicht nur, sondern führte auch den zweiten Erstflug durch. Er testete, ob alles in seinem Sinn funktionierte. «Das ruhige Wetter war optimal für einen Testflug», meinte Patrick Martin.

Was passiert nun mit dem Oldtimer? «Das Flugzeug gehört unserer Fluggruppe. Ich hoffe, dass Leute aus unserer Gruppe darauf fliegen werden.» Er selber freut sich auch schon auf einen «richtigen» Flug mit dem Segelflugzeug, in welches er in den letzten Monaten viel Leidenschaft, Zeit und Geld investierte.


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