«Weisch no...?» – damals in Münchwilen

  17.10.2019 Münchwilen

Auswanderer zur Heimkehr bewegen, Zuzüger mit Ureinwohnern vernetzen, Vergessengegangenes in Erinnerung rufen, Gesprächsstoff liefern, Freude bereiten – all das und noch viel mehr erhoffen sich die Jahrgänger 1947, wenn am 1. November die Fotoausstellung «In Münchwilen daheim» eröffnet wird.

Simone Rufli

Es ist ein weitverbreitetes Phänomen. Werden bei einer Zusammenkunft alte Fotos hervorgekramt, sind zwei meist sofort zur Stelle: der «Gwunder» und die Lust auf mehr. So geschah es auch in Münchwilen immer wieder – bis sich vor rund einem Jahr die Jahrgänger 1947 dem Gwunder und der Lust auf mehr annahmen und sie weiter nährten und schürten. Die ganze Geschichte zu erzählen, dazu fehlt hier der Platz, nur soviel: sie endet mit einem Happy-End. Gwunder und Lust auf mehr bekommen, wovon sie lange träumten – eine Fotoausstellung. Eröffnet wird «In Münchwilen daheim» am 1. November um 17 Uhr in der Turnhalle. Bis es soweit ist, haben die Jahrgänger allerdings noch einiges zu tun.

Grosse Unterstützung
Gerade erst haben sie 450 Flyer im Dorf verteilt und über 100 per Post verschickt. Noch müssen die Fotos an den Stellwänden befestigt werden, die gerahmten Bilder in der Halle platziert werden. Maja Waldmeier spricht im Namen aller 1947-Jahrgänger, wenn sie feststellt: «Es ist schön, wie wir von Anfang an von der Gemeinde und von Sponsoren unterstützt wurden, wie die Schule uns die Türen öffnet und ganz besonders freut uns, dass das Lehrerteam ganz spontan und freudig die Idee aufnahm und sich an unserem Projekt beteiligt. Alle Schüler vom Kindergarten bis zur 6. Klasse haben ein Portrait von sich gemalt. In Verbindung mit einer Luftaufnahme unseres Dorfes wird man an der Ausstellung sehen können, wo jedes Kind im Dorf wohnt.»

Für Gesprächsstoff sorgen
Die Idee einer Fotoausstellung sei entstanden, «weil viele Münchwiler Einwohnerinnen und Einwohner sowie ausgewanderte Münchwiler jeweils Interesse zeigten, wenn an einer Zusammenkunft alte Fotos gezeigt wurden», erklären die Jahrgänger, die sich an diesem Nachmittag im Gässli 4 zur gemeinsamen Arbeit am Projekt eingefunden haben. Woher, so wollen wir wissen, kommen denn all die Fotos und Bilder, die Stammbäume und Utensilien, die weit über die Dauer der Ausstellung hinaus in den Gassen und Strässchen, unter der Linde und in der Dorfbeiz und bei jedem Vereinsanlass für Gesprächsstoff sorgen sollen?

«Viele Fotos sind Leihgaben aus Privatbesitz. Wir sind mit unserem Anliegen auf breite Unterstützung und sehr oft auf Begeisterung gestossen», erzählen die Jahrgänger. Glücklich schätzen sie sich, dass bereits in den 1930er Jahren ein Fotoapparat den Weg nach Münchwilen gefunden hat. Keine Selbstverständlichkeit in jener Zeit. Und dann gab es da zum Glück noch den Max Waldmeier. Er, Gemeindeschreiber von 1924 bis 1961, war ein eifriger Dorfchronist. Ihm verdanken sie viel an Erinnerung. Was für ein Glück, dass auch «de Gmeischrieber Sepp», der Sohn des Max, das Geschehen im Dorf bis in die jüngste Zeit hinein festgehalten hat. Sie selber, die Jahrgänger 1947 sind aus einer Fasnachtslaune heraus entstanden. «24 Jahre ist das her», erinnert sich Nelly Utzinger. Damals waren sie 48 Jahre alt. Heute sind sie unwesentlich älter. 22 waren sie einmal an der Zahl, jetzt rücken ein bisschen weniger ihre Stühle fürs Foto zurecht. Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte. Die Ausstellung in der Turnhalle von Münchwilen wird in den ersten Novembertagen so manche Geschichte in Erinnerung rufen.

«In Münchwilen daheim», Fotoausstellung in der Turnhalle Münchwilen, Eröffnung, Freitag, 1. November um 17 Uhr. – Begrüssung durch Sabrina Keller, Vizeammann. – Öffnungszeiten: Freitag, 1.11. von 17 bis 21 Uhr, Samstag, 2.11. von 14 bis 21 Uhr, Sonntag, 3.11. von 14 bis 17 Uhr sowie Samstag, 9.11. von 14 bis 21 Uhr und Sonntag, 10.11. von 14 bis 17 Uhr.


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