«Ich bin jedes Jahr wieder nervös»

  26.10.2019 Rheinfelden

Für Claudio Meier ist die Basler Herbstmesse ein wichtiger Anlass. Seit 2015 hat der Rheinfelder Ladenbesitzer jedes Jahr einen Stand auf dem Petersplatz. Er freut sich auf die Marktzeit – sie ist aber auch anstrengend.

Valentin Zumsteg

Am Samstag ist es wieder soweit. Um Punkt 12 Uhr wird die Basler Herbstmesse von der Glocke zu Sankt Martin eingeläutet. 109 Bahnen und Spielstände, 143 Verpflegungsmöglichkeiten und 245 Warenstände sollen das Publikum unterhalten und zum Kaufen animieren. Wieder mit dabei ist in diesem Jahr Claudio Meier. Der Rheinfelder kann ein kleines Jubiläum feiern: Zum fünften Mal hat er einen Stand auf dem Petersplatz, dort verkauft er vor allem Duftkerzen im Glas.

Monats-Umsatz an einem Wochenende
«Ich freue mich, dass ich wieder dabei sein darf. Die Herbstmesse ist für mich ein wichtiges Standbein.» Was das genau bedeutet, erklärt er so: «An einem guten Wochenende mache ich an der Herbstmesse so viel Umsatz wie in meinem Laden in Rheinfelden in einem Monat. Das gibt ein Polster, um die Rechnungen bezahlen zu können.» Entscheidend ist aber, dass das Wetter mitspielt. Regnet es, dann kommen deutlich weniger Leute und es wird viel weniger gekauft. «Der Umsatz an der Herbstmesse hat sich für mich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Es gibt zahlreiche Stammgäste, die jedes Jahr vorbeischauen und einkaufen», freut sich der 53-Jährige.Doch das kommt nicht von allein: «Man muss mit den Leuten reden und so auch für ein bisschen Unterhaltung sorgen.» Während der Messe-Zeit hat er seinen Laden in der Rheinfelder Marktgasse geschlossen. «Es würde sich nicht lohnen, wenn ich dort jemanden anstellen und einen Lohn zahlen müsste.»

Obwohl Meier mit seinen fünf Jahren Messe-Erfahrung in Basel bereits zu den Routiniers gehört, spürt er jedes Mal kurz vor dem Start eine gewisse Unruhe: «Ich bin immer etwas nervös: Klappt alles, habe ich nichts vergessen, stimmt der Umsatz? Das sind die Fragen, die mich jeweils beschäftigen.» Positiv findet er die Kollegialität unter den Marktfahrern. «Man hilft sich gegenseitig. Mit einigen gehe ich morgens vor der Eröffnung jeweils einen Kaffee trinken. Wir sind wie eine kleine Familie.»

Zehn Stunden am Stand
Meier geniesst die Messe-Zeit, sie ist für den Einmann-Unternehmer aber auch anstrengend: «Von 10 bis 20 Uhr stehe ich jeden Tag am Stand. Ich gehe morgens jeweils um 8 Uhr aus dem Haus und komme abends nach 21 Uhr zurück. Nach ein paar Tagen spürt man das.» Doch er will sich nicht beklagen, schliesslich musste er einige Jahre warten, bevor er das erste Mal an der Messe teilnehmen durfte.

«In den vergangenen Jahren ist der Umsatz bei vielen Märkten in der Region retour gegangen», stellt Meier fest, der seine Waren an verschiedenen Orten feilbietet. Er erklärt sich diesen Rückgang unter anderem mit dem zunehmenden Online-Handel. «Die Basler Herbstmesse ist aber stabil. Hier kommen die Leute und gönnen sich etwas.» Ab Samstag, 12 Uhr, sollen die Kassen wieder klingeln.

Die Basler Herbstmesse, die auf sieben Plätze verteilt ist, gilt als älteste und grösste Vergnügungsmesse der Schweiz. Die Organisatoren erwarten rund eine Million Besucher. Die Messe dauert vom 26. Oktober bis 10. November, auf dem Petersplatz mit dem «Hääfelimärt» läuft der Betrieb bis Dienstag, 12. November.

www.herbstmesse.bs.ch


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