Verzell das im Fährimaa

  20.09.2019 Leserbriefe

Einiges verspricht der neue Rheinfelder Steg: So sollen sich doch durch ihn die Besucherfrequenzen im Städtli erhöhen und sich die Pendlerströme von und nach Rheinfelden/D aufs Velo verlagern. Zudem würde sich dieser schöne Bau so wunderbar ins Stadtbild und die Rheinlandschaft einfügen und käme den Steuerzahler notabene auch nicht mehr als die nachgebesserten Millionen zu stehen. All das wird uns von den Steg-Befürwortern seit Monaten gebetsmühlenartig vermittelt. Man muss nicht hellseherische Fähigkeiten haben, um festzustellen, dass nach einem Bau kaum etwas davon eintreffen wird. Weitere Mehrkosten wären der Fall und diese würden dann, wie so oft, mit der aktuellen Preiskonjuktur begründet. «Man hats ja» und «man darf das», würde es wohl von offizieller Seite heissen.

Die Bevölkerung ennet am Rhein hat sich mehrheitlich gegen diesen Steg ausgesprochen, die Politik sah es bekanntlich anders. Und apropos Pendler: solche die bereits heute ihr Velo zur Arbeit nutzen, nehmen den Weg durch die Altstadt, was ja diese wiederum belebt. Die anderen nutzen heute schon den deutlich weiteren Weg mit dem Auto über den Autobahnzoll und werden dies auch mit einer weiteren Brücke tun. Anstelle dieses überteuerten Objekts liesse sich zwischen den beiden Ufern für ein Bruchteil des Geldes ein Fährbetrieb einrichten. Touristisch wie historisch gesehen wohl der deutlich grössere Wert und erst noch eine lukrative Bereicherung der geliebten Rheinrunde. Setzen wir unsere Steuermillionen für wichtigere und sinnvollere Projekte ein. Es gäbe einige.

Nachdem es an der Gemeindeversammlung nicht geklappt hat, wünsche ich mir nun am 20. Oktober ein breit abgestütztes, deutliches und vernünftiges Nein zum Steg. Nur so erfreuen wir uns auch weiterhin an einer unverbauten Flusslandschaft. Die Natur und nächste Generationen sind uns dankbar.

MARCEL SCHMID, RHEINFELDEN


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