Salziges

  20.09.2019 Kolumne

Die wandernden Wörter

Wer hätte das gedacht? Der Alkohol kommt aus dem Arabischen. Oder zumindest das deutsche Wort dafür stammt vom arabischen «al kuhul» ab. Auch das Elixir (al iksir), die Gazelle (gazal) oder das Haschisch (haschisch) haben wir aus dem Arabischen entlehnt.

Das ist das Schöne an der Sprache, sie kennt keine Grenzen. Wenn ein Wort passt, wird es gerne übernommen. Hin und wieder schaffen sogar deutsche Ausdrücke den Sprung in fremde Sprachen. Die «Wanderlust» oder die «Angst» kennen auch die Amerikaner, ebenso wie den «Zeitgeist» und den «Kindergarten».

Schweizerdeutsche Wörter haben es – unseres Wissens – hingegen bislang noch nicht ins Englische geschafft. Was durchaus schade ist. Denn es gibt so viele schöne Begriffe und poetische Wortschöpfungen. Man stelle sich beispielsweise vor, der amerikanische Präsident Donald Trump würde an einer Pressekonferenz vor den versammelten Weltmedien Folgendes sagen: «That’s a big Chrüsimüsi» oder «I am the greatest Luuszapfe and a real Plagöri». So könnte der ja fast noch sympathisch wirken. Vielleicht ist Schweizerdeutsch einfach zu niedlich und damit zu gefährlich für diese Welt. Schampar schaad.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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